Für die Gehölzwahl und das Design des Agroforstsystems ist es wichtig, möglichst viele Informationen über den Standort zusammenzutragen. Darunter fällt zum Beispiel die Hangneigung, die Windexposition oder das Vorhandensein bestehender Gehölstrukturen.
Darüber hinaus spielt die Wasserverfügbarkeit eine wichtige Rolle: Wie tief steht das Grundwasser unter der Fläche, wie hoch liegt die jährliche Niederschlagsmenge und wie verteilt sich diese übers Jahr? Kommt es häufig zu Starkniederschlägen oder Hagel und wie hoch ist die Spätfrostgefahr?
Auch die Bodenbeschaffenheit ist von Bedeutung. Darunter fallen unter anderem Bodenart, Kalk- und Humusgehalt, Tiefgründigkeit und Ertragsmesszahl.
Darüber hinaus spielt eine Rolle, ob sich Erdgas-, Strom- oder Telefonleitungen auf der Fläche befinden, die von den Bäumen beschädigt werden könnten.
Was ist bei der Anlage der Gehölze zu beachten?
Auf Ackerstandorten werden die Gehölze zumeist in Streifen gepflanzt. Auf diese Weise bleibt die Bewirtschaftung der dazwischenliegenden Ackerstreifen mit modernen Maschinen weiterhin möglich. Was die Abstände angeht, orientiert man sich hier meist an den Arbeitsbreiten der Maschinen. Aber auch die zu wählende Gehölzart und die Vorgaben des Fördergeldgebers spielen eine Rolle.
Was die Ausrichtung der Gehölzstreifen angeht, sollte auf eine größtmögliche Schutzwirkung geachtet werden. Das heißt bei bestehender Gefahr für Wassererosion ist es anzuraten, die Gehölzstreifen quer zum Hang anzulegen. Ist die Fläche bekanntermaßen anfällig für Winderosion, sollten die Gehölzstreifen hingegen quer zur Hauptwindrichtung von Nord nach Süd ausgerichtet werden, um einen größtmöglichen Windschutz zu erreichen. Die Nord-Süd-Ausrichtung sorgt ohnehin für eine gleichmäßigere Beschattung der Ackerstreifen. Baumreihen in Ost-West-Ausrichtung verursachen dagegen einen ungünstigen Schattenwurf.
Das Pflanzen der Gehölze in Reihen oder Streifen wird in der Regel auch auf Grünlandflächen praktiziert, die als Wiesen genutzt werden. Denn auch hier werden meist Maschinen mit entsprechenden Arbeitsbreiten zur Pflege und Ernte eingesetzt. Auf Grünland, das ausschließlich beweidet wird oder als Auslauf für Geflügel dient, kann hingegen von der Streifenanordnung abgewichen werden. Hier können die Bäume auch flächig verteilt, zum Beispiel in einem Rautenmuster, angelegt werden.
Die Auswahl der Gehölzarten richtet sich schließlich nach dem jeweiligen Standort, den Wünschen des Betriebs und dem Schutzziel, das man erreichen möchte, wie zum Beispiel Erosionsminderung oder Reduzierung der Verdunstung.