Aktuelle Lebensmittelpreise berücksichtigen nicht die wahren Kosten eines Produkts. Insbesondere die externen Kosten für Umwelt und Gesellschaft, die bei der Produktion eines Lebensmittels entstehen, spiegeln sich im Preis nicht wider. True Cost Accounting (TCA) und Sustainable Performance Accounting (SPA) bieten Ansätze, diese Kosten und Gemeinwohlleistungen besser abzubilden.
- Mit TCA soll honoriert werden, dass die ökologische Landwirtschaft geringere negative Auswirkungen auf Klima, Wasser und Böden hat und zudem die Biodiversität mehr fördert als die konventionelle Landwirtschaft. Somit sollten konventionelle Produkte teurer sein, um ihre externen Kosten zu decken.
- SPA hilft Landwirtinnen und Landwirten, ihre sozialen, ökologischen und regional-ökonomischen Leistungen zu quantifizieren und zu monetarisieren, was eine gerechtere Entlohnung ermöglichen soll.
Neben TCA und SPA existieren weitere Modelle, die dazu beitragen sollen, die Umweltleistungen des Ökolandbaus gerechter zu honorieren:
- Das DVL-Modell mit einer "Gemeinwohlprämie" und das niederländische Öko-Regelungssystem, das handlungsorientierte Indikatoren verwendet.
- Das BÖLW-Stufenmodell und das Agroscope-Modell zielen darauf ab, die Agrarförderung an konkrete Nachhaltigkeitsziele zu koppeln und diese in die Praxis umsetzbar zu gestalten.
- Der UGÖ-Bericht schlägt ein indikatordifferenziertes System der Honorierung vor, das 17 spezifische Umweltindikatoren beinhaltet.
Die Modelle variieren in ihrer Herangehensweise, wobei die Wahl zwischen handlungs- oder ergebnisorientierten Indikatoren eine zentrale Rolle spielt. Die Herausforderung liegt darin, ein politisch tragbares und praktisch umsetzbares System zu entwickeln, das auch den administrativen Aufwand für Landwirtinnen und Landwirte minimiert.