Zahlreiche Studien belegen den großen Nutzen der Bio-Landwirtschaft für die Biodiversität. Dafür gibt es verschiedene Gründe, wie der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sowie mineralische Stickstoffdünger, ein begrenzter Tierbesatz und Futterzukauf, weite Fruchfolgen, der Anbau von Zwischenfrüchten sowie die mechanische Unkrautregulierung.
Aber trotz der vielen Vorteile, die die ökologischen Landwirtschaft in puncto Biodiversität bietet, sehen Expertinnen und Experten aus dem Naturschutz auch hier noch Potenzial nach oben.
Besonderen Bedarf sieht man vor allem in der Schaffung zusätzlicher Lebensräume, wie Hecken, Feldgehölze, Trockenmauern oder Steinhaufen. Je vielfältiger die Lebensräume sind und je mehr sich diese vom Rest der Betriebsfläche unterscheiden, umso besser.
Auch Agroforstsysteme sind ein starker Hebel: Hier werden Acker oder Grünland mit mehrjährigen Gehölzen kombiniert und auf die Weise resiliente Agrarökosysteme geschaffen, die Energie- und Bauholz, Nahrungs- und Futtermittel bereitstellen und gleichzeitig die Biodiversität, Trockentoleranz und den Bodenschutz verbessern.
Auf den Nutzflächen der Öko-Betriebe – das heißt den Wiesen, Weiden und Äckern – kann das Biodiversitätspotenzial ebenfalls noch weiter ausgebaut werden. So sind mehrjährige Blühflächen zum Beispiel eine gute Möglichkeit, die Biodiversität in der Agrarlandschaft zu verbessern. Im Grünland hilft ein vogelfreundliches Mahdmanagement, um bodenbrütende Wiesenvögel zu erhalten. Und schließlich gilt: Alles was Insekten nützt und schützt, hilft auch Vögeln.