Biologie und Verhalten als Nützling
Nematoden dringen über die Mantelhöhle in die Schnecke ein. Dort sondern sie ein Bakterium ab, das die Schnecke zersetzt. Dieser Vorgang wird durch das Anschwellen des Mantels deutlich sichtbar.
Die Nematoden ernähren sich von der zersetzten Schnecke und vermehren sich auch darin. Dieser Vorgang dauert etwa sechs bis zehn Tage, wobei die Schnecken bereits nach den ersten drei Tagen ihre Fraßaktivität einstellen und meist im Boden verenden. Nach erfolgreicher Vermehrung gelangen dadurch neue Nematoden in den Boden, die aktiv neue Wirte aufsuchen und infizieren können.
Einsatzmöglichkeiten im Freiland und im geschützten Anbau
Schaderreger
Phasmarhabditis hermaphrodita ermöglicht eine gute Bekämpfung verschiedener Ackerschnecken, vor allem der Genetzten Ackerschnecke (Deroceras reticulatum). Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) und die Weinbergschnecke (Helix pomatia) werden nicht parasitiert.
Anwendungsempfehlung
Bereits drei bis vier Tage vor einer Aussaat oder Neupflanzung sollten die Nematoden ausgebracht werden. Voraussetzung für die Ausbringung sind Bodentemperaturen ab fünf Grad, optimal sind Temperaturen zwischen zehn und 25 Grad. Das Substrat sollte bei der Anwendung und auch ein bis zwei Wochen danach feucht sein.
Nematoden werden in Tonmineral geliefert und möglichst sofort nach Erhalt ausgebracht. Für die Anwendung werden sie in Wasser gelöst und auf die Fläche gegossen oder gespritzt. Pro Quadratmeter sollten etwa 300.000 Nematoden ausgebracht werden.
Lässt sich eine Lagerung nicht vermeiden, kann die ungeöffnete Packung für maximal eine Woche bei zwei bis zehn Grad aufbewahrt werden. Da die Nematoden lichtempfindlich (UV-instabil) sind, sollte die Ausbringung nicht bei direkter Sonneneinstrahlung, sondern möglichst gegen Abend oder bei bedecktem Himmel vorgenommen werden.