Schadwirkung
Mehltaupilze sind auf ihre Wirtspflanzen spezialisiert und kommen in acht jeweils auf eine Pflanzenart spezialisierten Formen vor: forma specialis tritici an Weizen, Hartweizen und Dinkel, f. sp. hordei an Gerste, f. sp. secalis an Roggen, f. sp. avenae an Hafer und weitere Formen an den Gräsern Quecke, Trespe, Wiesenrispe und Raigras. Durch die Spezialisierung kann er nicht von einem Gras oder von einer Getreideart auf eine andere übergehen.
Im ökologischen Landbau ist Mehltau selten ein Problem, da die Stickstoff-Versorgung moderat bis niedrig ist. Bei hoher Stickstoff-Versorgung ist jedoch ein Anstieg des Befalls zu erwarten. Gerstenbestände sind besonders in der Frühphase des Schossens befallsgefährdet, da viele Sorten über eine sich zunehmend ausprägende Altersresistenz verfügen. Roggen ist besonders anfällig für einen Ährenbefall. Der späte Befall der oberen Blätter und der Ähren ist an allen Getreiden stark ertragsmindernd mit bis zu 25 Prozent Ertragsverlust. Mangelnde Photosyntheseleistung führt zur Bildung von Schmacht- oder Kümmerkorn. Zudem schwächt der Pilz die Pflanzen und ebnet damit Folgeinfektionen den Weg.
Biologie der Pilzkrankheit
Sporen keimen bei niedriger und hoher Luftfeuchtigkeit solange die Blattfläche nicht nass ist, und über einen weiten Temperaturbereich von 1-30 °C. Temperaturen zwischen 12 und 20 Grad, bei geringer Sonneneinstrahlung, fördern den Mehltaubefall.Bei günstigen Bedingungen werden schon eine Woche nach der Infektion neue Sporen von den befallenen Pflanzen freigesetzt.
Echter Mehltau ist als obligater Parasit auf lebendes Pflanzengewebe angewiesen. Die Fruchtkörper (Kleistothezien) entwickeln sich auf stark geschädigten Blättern, in dieser Form überdauert der Pilz die Nachernteperiode an Ernterückständen und verbreitet seine Sporen bei feuchterer Herbstwitterung auf neu eingesähte Wintergetreide. Er überdauert den Winter an befallenem Wintergetreide. Beginnt die warme Jahreszeit, verteilt der Wind die Sporen für eine Neuinfektion.