Am Zwiebellaub treten blasse grau-grüne Flecken auf, die zunehmend ausbleichen. Ein violett-grauer Sporenrasen überzieht die länglich-ovalen, zur Triebspitze hin gehäuft auftretenden Befallsstellen. Dieser ist besonders gut bei Taubildung erkennbar.
An Schnittlauch treten die Flecken zunächst im oberen Drittel der Röhrenblätter auf und vergrößern sich schnell. Das Laub verdorrt von den Spitzen her, wird schwarz und stirbt im weiteren Verlauf ab.
Befallene Winterzwiebeln weisen einen hellbraun verfärbten Zwiebelboden auf, der sich von den Zwiebelschuppen ablöst. Häufig siedeln sich auf den Befallsstellen Schwärzepilze an.
Schadwirkung
Falscher Mehltau ist die wichtigste Blattkrankheit im Zwiebelanbau und befällt auch Schalotten, Porree und Schnittlauch. Der Zwiebelertrag und die Haltbarkeit werden deutlich gemindert.
Biologie
Der Pilz ist auf lebendes Pflanzengewebe angewiesen und verbreitet sich über verschiedene Sporenformen. Primäre Infektionen gehen von den dickwandigen Oosporen aus, die im noch grünen Gewebe neben den abgestorbenen Befallsstellen gebildet werden. Sie können in überwinternden Zwiebeln, Pflanzenresten im Boden, aber auch in Pflanzzwiebeln und Saatgut vorhanden sein. Sie keimen aus und setzen Sporangien frei, die ab Mai bei feucht-kühler Witterung über Wind oder Wasserspritzer verbreitet werden. Besonders gefährdet sind Gebiete, in denen auch Winterzwiebeln angebaut werden.
Die Infektion des Pflanzengewebes findet besonders bei Temperaturen über 15 bis maximal 25 Grad und bei ausreichender Luftfeuchtigkeit von über 95 Prozent statt, beispielsweise verursacht durch starke Tag/Nacht-Temperaturunterschiede (Taubildung) oder bei dichten Bestände mit hohem Unkrautbesatz. Die aus den Sporangien austretenden Sporen gelangen über die Spaltöffnungen in die Pflanze und entwickeln ein Pilzgeflecht im Inneren. Aus den Spaltöffnungen wachsen Konidienträger heraus und sind als dunkler Sporenrasen zu sehen. Überwiegend nachts werden Konidien freigesetzt, die für die Massenverbreitung im Bestand sorgen. Sie werden bei feuchter Luft über große Entfernungen verbreitet, sterben jedoch bei trockenen Bedingungen schnell ab. Die Konidien entlassen auf der Wirtspflanze bewegliche Zoosporen, die wiederum durch die Atemöffnungen in das Gewebe eindringen. Im Pflanzengewebe werden zudem erneut Oosporen gebildet.
Bei anhaltend feuchter und mäßig warmer Witterung kommt es rasch zu Epidemien. Trotz hoher Temperaturen und befallsfreier Bestände kann beim Einsetzen kühler und feuchter Witterung der Falsche Mehltau unerwartet ausbrechen und durch seine massive Sporenbildung zu einer starken Infektion führen.