Trauermücke

Trauermücke

Bradysia impatiens - Sciaridae

Die Trauermücke im Film


Beschreibung der Trauermücke

Trauermücken (Sciaridae) sind kleine, dunkel gefärbte Zweiflügler (Diptera). Die adulten Mücken sind etwa 3 mm lang, haben einen schlanken Körper und lange Beine. Ihre Flügel sind transparent und mit einer charakteristischen gabelförmigen, dunklen Äderung versehen. Zu den häufigsten Trauermücken im Gewächshaus zählt die Art Bradysia impatiens. Die Mücken laufen schwirrend auf der Suche nach den Geschlechtspartnern umher und unternehmen auch kurze Flüge von Topf zu Topf. Die als Schaderreger auftretenden Larven im Substrat besitzen eine schwarze Kopfkapsel mit kräftigen Mundwerkzeugen (Mandibeln) und einen länglichen, glasartigen Körper, durch den der Darminhalt dunkel schimmert.

Schadwirkung

Trauermücken gehören im Topfpflanzenbau zu den häufigsten Schädlingen und besiedeln die Gewächshäuser ganzjährig. Der Wurzelfraß der Larven führt zu Wachstumsstörungen, Gelbfärbung der Blätter und im schlimmsten Fall zum Absterben ganzer Pflanzen. Insbesondere in der Jungpflanzenanzucht , sowohl bei der Stecklingsvermehrung als auch in Aussaaten kann es zu erheblichen Ausfällen kommen. Teilweise können die Larven auch mikrobielle Pflanzenkrankheiten übertragen. Die adulten Mücken werden als Lästlinge wahrgenommen und mindern den Wert der Verkaufswaren, können aber ebenfalls auch Pilzkrankheiten wie z.B. Botrytis übertragen. Trauermücken gehören im Topfpflanzenbau zu den häufigsten Schädlingen und besiedeln die Gewächshäuser ganzjährig. Der Wurzelfraß der Larven führt zu Wachstumsstörungen, Gelbfärbung der Blätter und im schlimmsten Fall zum Absterben ganzer Pflanzen. Insbesondere in der Jungpflanzenanzucht , sowohl bei der Stecklingsvermehrung als auch in Aussaaten kann es zu erheblichen Ausfällen kommen. Teilweise können die Larven auch mikrobielle Pflanzenkrankheiten übertragen. Die adulten Mücken werden als Lästlinge wahrgenommen und mindern den Wert der Verkaufswaren, können aber ebenfalls auch Pilzkrankheiten wie z.B. Botrytis übertragen.

Biologie

Die weiblichen Trauermücken legen ihre Eier bevorzugt an Pilzmyzel in die feuchte, oberste Substratschicht ab. Der Entwicklungszyklus bei 24 °C verläuft vom Ei (3-4 Tage) über vier Larvenstadien (ca. 14 Tage) bis zur Verpuppung in der obersten Substratschicht. Nach etwa drei Wochen ist damit der gesamte Entwicklungszyklus abgeschlossen.

Monitoring im Gewächshaus

Bevor Maßnahmen zur Bekämpfung ergriffen werden, ist es wichtig, den Befall frühzeitig zu erkennen. Zum Monitoring der Trauermücken werden meist herkömmliche Gelbtafeln genutzt, die relativ unspezifisch sowohl Schädlinge als auch Nützlinge fangen. Ein neu am Julius Kühn-Institut entwickeltes Fallensystem besteht aus einer herkömmlichen Trichterfalle, die zur Hälfte mit feuchtem Kultursubstrat und zwei Esslöffel Haferflocken gefüllt wird. Die Falle wird dann mit einer Gelbtafel ausgestattet und bietet deutliche Vorteile: Die Trauermücken werden durch ein starkes Pilzhyphengeflecht, das sich innerhalb weniger Tage bildet, angelockt und beim Versuch, das verpilzte Substrat zu erreichen, abgefangen. Zudem kann das System nicht nur für das Monitoring sondern auch zur Regulierung eines Anfangsbefalls eingesetzt werden. In Praxisversuchen konnte in Fallen mit Haferflocken vergleichsweise eine um 20fach höhere Fängigkeit erzielt werden. Durch die Lockmethode dringen Nützlinge wie Blattlausparasitoide oder Schwebfliegen nicht in die Falle ein und werden deshalb geschont. Die Falle bleibt drei Wochen lang aktiv, danach muss das Substrat ausgetauscht werden, da eine Eiablage innerhalb der Falle nicht vollständig vermieden werden kann und nach dieser Zeit neue Trauermücken in der Falle schlüpfen könnten.

Vorbeugende Regulierungsmaßnahmen

  1. Bewässerungsmanagement: Überwässerung ist eine wichtige Ursache für Trauermückenbefall. Es ist wichtig, die Pflanzen nur dann zu gießen, wenn der oberste Teil des Substrats trocken ist. Eine gute Drainage im Topf kann ebenfalls helfen, Staunässe zu vermeiden.

  2. Substratauswahl: Wichtig sind hochwertige Rohstoffe. Insbesondere sollten nur Komposte mit Rottegrad V verwendet werden. Feste organische Dünger wirken in der Regel sehr attraktiv auf Trauermücken.

  3. Sauberkeit: Abgestorbene Pflanzenteile sollten schnell entfernt werden, da sie das Pilzwachstum fördern und damit den Larven als Nahrungsquelle dienen.

Regulierungsmaßnahmen mit Nützlingen

Die Regulierung der Trauermücken im Gewächshaus erfolgt am besten durch eine Kombination von verschiedenen Nützlingen, die sich sowohl langfristig im Gewächshaus ansiedeln als auch kurzfristig freigesetzt werden können.

„Offene Zuchtsysteme“ mit Duftsteinkraut, Weizenpflanzen und Schafgarbe beispielsweise, die in einzelnen Blumenkästen im Gewächshaus kultiviert werden, können über längere Zeiträume gleich mehrere Nützlingsarten fördern. Dazu gehören z. B. Schwebfliegen, die Blütenpollen und Nektar finden, oder Blattlausparasitoide, die sich durch Getreideblattläuse am Weizen vermehren. Aber auch die gegen Trauermücken und Thripse wirksamen Atheta-Kurzflügelkäfer kann man über längere Zeiträume im Substrat der Blumenkästen ansiedeln, indem man auf der Substratoberfläche Entenfutter-Pellets ausstreut, die sowohl für die räuberischen Larvenstadien als auch ausgewachsenen Käfer eine alternative Nahrung bilden. Von dort aus können sie das Gewächshaus besiedeln und in den Töpfen auf Jagd nach Trauermücken gehen. 

Oftmals werden Gewächshäuser, in denen auf Pflanzenschutzmittel verzichtet wird, von räuberischen Fliegen aus der Gattung Coenosia besiedelt. Die sogenannten Jagd-, Killer- oder auch Tigerfliegen erbeuten verschiedene kleine Insekten im Flug und saugen sie aus. Sie sind die einzigen Nützlinge, die bevorzugt ausgewachsene Trauermücken erbeuten. Aber auch die im Substrat lebenden Fliegenmaden ernähren sich räuberisch, unter anderem von den Larven der Trauermücke.

Zu den direkten Maßnahmen der Trauermücken-Regulierung zählt die einfache Ausbringung von Nematoden im Gießverfahren. Im Substrat werden die Trauermückenlarven dann durch diese winzigen Rundwürmer parasitiert. Für die erste Behandlung empfehlen sich verkapselte Nematoden, die eine lange Wirkungsdauer haben und dem Substrat vor dem Topfen beigemischt werden. Damit verlängert sich die Wirksamkeit über mehrere Wochen.

Weiterhin können Hypoaspis- und Macrocheles-Raubmilben im Bestand ausgestreut werden. Beide Arten sind sehr langlebig und können auch ohne Nahrung mehrere Wochen überdauern. Daher sind sie auch für einen vorbeugenden Einsatz gut geeignet.

Regulierung mit biologischen Pflanzenschutzmitteln

Neben den verschiedenen Nützlingen können auch biologische Pflanzenschutzmittel mit den Wirkstoffen Neem, Pyrethrum oder Präparate mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis im Gießverfahren gegen Trauermücken angewendet werden. Nebenwirkungen auf Nützlinge im Substrat sind dadurch jedoch nicht auszuschließen. Für die Anwendung z. B. in Zierpflanzen und Topfkräutern ist die nationale Zulassung der Pflanzenschutzmittel im Rahmen des Pflanzenschutzgesetzes zu beachten.

Autoren:

Stefan Kühne, Theresa Kabakeris und Quentin Schorpp (Julius Kühn-Institut), Birgit Zange, Dieter Lohr und Andrea Baron (HOCHSCHULE WEIHENSTEPHAN-TRIESDORF)

Letzte Aktualisierung 09.01.2025

Nach oben
Nach oben