Laudatio anlässlich der Preisverleihung
Die Preisträger züchten und vermehren auf ihren Betrieben, natürlich auf ökologisch zertifizierten Flächen, samenfeste und damit nachbaufähige Gemüsesorten mit besonderen Qualitätsmerkmalen. Züchtungsziele sind eine hohe Qualität insgesamt, wie Wohlgeschmack, eine hohe Widerstandsfähigkeit der ganzen Pflanze sowie eine gute Lagerfähigkeit. Die Züchtungsmethoden passen zum Ökolandbau. Die Gemüsesorten werden dort gezüchtet, wo sie auch angebaut werden sollen. Umgebung, Standortbedingungen und Klimaverhältnisse sind mit einbezogen.
Thomas Heinze züchtet seit über 25 Jahren Gemüsesorten. Zudem hat er eine nebenberufliche Aus- und Fortbildung in Züchtung von Pflanzen für den biodynamischen Anbau aufgebaut. Er führt seinen Züchtungsbetrieb als eigenständiges Unternehmen in Kooperation und mit Nutzungsvereinbarung für die Flächen des Betriebes der Lebensgemeinschaft Bingenheim. Heinze finanziert seinen Betrieb hauptsächlich über die Projektförderung von Züchtungsaktivitäten unter dem Dach des Vereins Kultursaat und bei der Saatgutvermehrung durch den Verkauf des Saatguts an die Bingenheimer Saatgut AG. Von ihm und der Lebensgemeinschaft Bingenheim sind bereits sechs (Neu-) Züchtungen entwickelt worden. Es handelt sich um die Gemüsearten Buschbohnen, Möhren, Salat und Rote Beete. Die Zulassungen durch das Bundessortenamt hierfür liegen vor. Angemeldet wurden Porree/Lauch und Brokkoli.
Vera Becher ist seit mehr als 10 Jahren im Gemüsesamenbau und der Gemüsezüchtung sowie seit 2007 im Züchtungsbetrieb der Gesellschaft zur Förderung der Jugend in der Landwirtschaft tätig. Dieser kooperiert eng mit der Gärtnerei des Hofguts Rengoldshausen. Vera Becher ist im Auftrag von Kultursaat für die Erhaltungszuchten verantwortlich. Ihre Neuzüchtung, der Bataviasalat Tarengo, wurde mittlerweile vom Bundessortenamt zugelassen.
Sebastian Vornhecke und Johanna Fellner kümmern sich als Nachwuchskräfte um Erhaltungszucht von Rotkohlsorten, die Züchtung von Möhren und Kohlrabi sowie um Saatgutvermehrung.