Nutzen von Kompost

Boden verbessern und düngen – Nutzen von Kompost

Kompost wird in der Landwirtschaft und im Gemüse- und Gartenbau als langsam wirkender Dünger mit Grund- und Mikronährstoffen und als Bodenverbesserer eingesetzt. Kompost wird aber auch als Torfersatz verwendet.

Bodenverbesserer

Kompost fördert die Humusbildung im Boden, verbessert die Struktur und das Wasserhaltevermögen des Bodens. Dazu trägt unter anderem der Gehalt an "Humus-C" bei. Das ist ein Maß für den humusbildenden Kohlenstoff im Kompost. Bei Fertigkompost liegt dieser Wert bei etwa 60 bis 90 Kilogramm Humus-C pro Tonne Frischmasse..

Die humusaufbauende Wirkung von Kompost wird meist erst nach jahrelanger Anwendung sichtbar. Kompost ist gut geeignet, sandige und eher ertragsschwache Standorte zu verbessern.

Grunddünger

Gemäß Düngemittelverordnung gilt ein Kompost als Dünger, wenn wenigstens ein Nährstoff mit einer definierten Mindestmenge im Kompost enthalten ist. Mindestmengen sind zum Beispiel 1,5 Prozent Stickstoff oder 0,5 Prozent Phosphat in der Trockenmasse.

Komposte sind gute Grunddünger. Sie enthalten Phosphor, Kalium, Magnesium, Schwefel und Mikronährstoffe sowie basisch wirksame Stoffe in einem für Pflanzen ausgewogenen Verhältnis. Die basisch wirksamen Stoffe können eine Kalkung ersetzen oder ergänzen. Die Düngewirkung von Kompost wird manchmal schon im Ausbringungsjahr sichtbar, vor allem auf schwächeren Standorten. Das wurde mit Versuchen auf Bio-Kartoffelflächen nachgewiesen.

Weil der Stickstoffgehalt von Kompost im Vergleich zu anderen Wirtschaftsdüngern eher gering ist, kann es notwendig werden, die Fläche auf das benötigte Stickstoffniveau aufzudüngen. Innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren dürfen laut Bioabfallverordnung höchstens 30 Tonnen Kompost-Trockenmasse pro Hektar ausgebracht werden. Dabei sind die Regelungen der Düngeverordnung einzuhalten: Bei der Kompostaufbringung dürfen einmal in drei Jahren bis zu 510 Kilogramm Stickstoff pro Hektar und Jahr aufgebracht werden. Die sich aus der aufgebrachten Kompostmenge ergebende Stickstoffmenge kann über drei Jahre verteilt werden, muss aber anteilig auf die jährliche Obergrenze von 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar angerechnet werden.

Nährstoffe im Kompost

Wird Kompost als Dünger verwendet, interessieren Landwirtinnen und Landwirte vor allem die Gehalte der Grundnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Der Stickstoffgehalt von Kompost ist vergleichsweise niedrig. In der Regel begrenzt der Phosphorgehalt des Kompostes die Verwendung nach Düngeverordnung.

Nährstoffe im Kompost und ihre Obergrenzen

Bedeutung des C/N-Verhältnisses im Kompost

Generell gilt für alle Kompost-Typen und alle Rottegrade: Je weiter das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis – als "weit" gilt ein C/N-Verhältnis ab 20/1 –, desto stärker ist die Gefahr, dass der Kompost eine Stickstoffsperre im Boden verursacht. Das hat folgenden Grund: Mikroorgansimen, die den Kohlenstoff im Kompost abbauen brauchen Stickstoff. Wenn aber wegen eines zu weiten C/N-Verhältnisses im Kompost nicht genug Stickstoff enthalten ist, nehmen die Mikroorganismen den Stickstoff aus dem Boden. Dieser steht den Pflanzen dann vorläufig nicht mehr zur Verfügung, was zu Engpässen in der Nährstoffversorgung führen kann.

Besonders Frisch-Kompost – auch mit einem engeren C/N-Verhältnis – kann eine Stickstoffsperre im Boden bewirken. Denn er enthält einen hohen Anteil an unverrottetem Material, das von den Mikroorganismen erst einmal in feinere Fraktionen zersetzt werden muss. Frisch-Komposte sollten deshalb schon im Herbst ausgebracht werden, damit sich die organische Substanz bis zum Frühjahr weiter abgebaut hat. Auch deswegen, weil ein hoher Gehalt an nicht verrottetem Material bodenbürtige Krankheiten wie Rhizoctonia fördert.


Aus der Forschung

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Letzte Aktualisierung 19.03.2024

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