Wenn Kleinbäuerinnen und -bauern Mitglied im Fairtrade-Netzwerk werden, unterschreiben sie einen Vertrag mit einer Handelsorganisation wie GEPA. Dieser Vertrag garantiert ihnen einen festen Anteil am Erlös, also dem Preis, den ihr Produkt beim Verkauf erzielt hat. Somit erhalten sie einen Teil von den höheren Preisen der Fairtrade-Schokolade im Bio-Supermarkt. Dies ermöglicht den Landwirtinnen und Landwirten Planungssicherheit und bessere Bildungschancen. Auch werden ihnen Fortbildungen zu technischen Fortschritten angeboten, damit sie modern wirtschaften können.
Viele Fairtrade-Produkte sind außerdem ökologisch hergestellt. Bei ihrer Produktion werden keine Pflanzenschutzmittel oder mineralischen Dünger verwendet. Das ist wichtig, weil in den armen Gegenden häufig das Geld für Schutzbekleidung der Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter fehlt. So kommen sie in der Bio-Produktion nicht direkt in den Kontakt mit den Substanzen, die ihrer Gesundheit schaden.
Auch in der Textilbranche herrschen häufig schlechte Bedingungen für Arbeiterinnen und Arbeiter. Teppiche beispielsweise werden oft von armen Kindern geknüpft, wenn sie nicht das Fairtrade-Siegel tragen. Auch große Modeketten beziehen ihre Kleidungsstücke meist aus Ländern, in denen Näherinnen und Näher keine festen Arbeitszeiten haben und zu niedrigsten Löhnen produzieren müssen. Ein Produkt mit dem Fairtrade-Siegel verspricht: Bei der Herstellung wurde komplett auf Kinderarbeit verzichtet. Ein weiterer Punkt ist das Verbot von Zwangsarbeit und Diskriminierung bei der Herstellung von Fairtrade-Produkten. Fairtrade bedeutet also gute Arbeitsbedingungen zu gerechten Löhnen. Sowohl auf Plantagen für Lebensmittel als auch in Fabriken vor Ort.
Wie bei den verschiedenen Bio-Siegeln gibt es auch bei den Fairtrade-Zeichen kleine, aber feine Unterschiede. Generell gilt: Ein Siegel ist immer besser als kein Siegel.
Autorin: Jutta Schneider-Rapp, Ökonsult