Oekolandbau.de: Welche Rolle spielen Bio-Lebensmittel und der Ökolandbau in Ihrem Projekt?
Alice Baumgärtner: Bio-Produkte leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit von Mensch und Umwelt, weshalb sie für unser Projekt eine bedeutende Rolle spielen. Im Rahmen von "SchoolFood4Change" arbeiten wir eng mit Kita- und Schulcaterern und deren Küchenteams zusammen. Mit kochpraktischen Workshops bieten wir den Köchinnen und Köchen Ideen und Anregungen, wie das Kochen mit saisonalen, unverarbeiteten Produkten und Hülsenfrüchten auch bei hohen Portionszahlen möglich ist.
In den Workshops probieren wir gemeinsam mit den Küchenteams praxistaugliche Rezepte aus, mit denen die Umsetzung einer frischen, leckeren und pflanzenbetonten Küche, die auch Kindern und Jugendlichen schmeckt, im Großküchenalltag gelingt.
Die Steigerung des Bio-Anteils innerhalb der gegebenen Budgets ist hier ein wichtiger Hebel, um all dies umzusetzen. Denn durch den Einsatz von mehr unverarbeiteten, saisonalen und pflanzlichen Produkte sinkt der Wareneinsatz im Einkauf. Dieses Budget kann wiederum dafür genutzt werden, vermehrt Bio-Produkte einzusetzen. Wie dies erfolgreich umgesetzt werden kann, zeigen seit mehreren Jahren auch Projekte wie das House of Food in Kopenhagen sowie die Kantine Zukunft in Berlin.
Neben der Weiterbildung von Küchenteams setzt"SchoolFood4Change" auch bei kommunalen Ausschreibungen an. Im Rahmen des Projektes wurde ein Kriterienkatalog entwickelt, der Verwaltungen dabei unterstützt, Nachhaltigkeitskriterien, wie beispielsweise einen verpflichtenden Bio-Anteil, in die Ausschreibungen für Kita- und Schulcatering zu etablieren. Wichtig ist, dass diese beiden Maßnahmen unmittelbar zusammenhängen: Auf der einen Seite schaffen Kommunen Rahmenbedingungen für die Verpflegung und auf der anderen Seite werden Küchenteams durch Weiterbildungen dabei unterstützt, diese neuen Anforderungen in Form von leckeren und attraktiven Gerichten umzusetzen.