Während der Bedarf zur Keimung noch relativ gering ist, wirkt Stickstoff in den weiteren Phasen der Blattentwicklung bis zur Blütenbildung ertragsstimulierend. Hier investiert die Pflanze in ihren Blattapparat, also in die Fotosyntheseleistung. Die ertragsstimulierende Wirkung des Stickstoffs beruht insbesondere auf einer Vergrößerung des Blattflächenindex und einer Verzögerung der Alterung. Beides bewirkt eine Steigerung der Blattflächendauer, die eng mit der Ertragsleistung, unter anderem bestimmt durch den Knollenertrag und das Knollengewicht, zusammenhängt (Keller et al. 1999).
Das Hauptmassenwachstum der Knollen beginnt mit dem Erscheinen der ersten Blütenknospen und verläuft bis zum Vergilben der Blätter nahezu linear (Hack et al. 1993). Um nicht nur einen hohen Ertrag, sondern auch eine hohe Knollenqualität zu gewährleisten, ist ein rechtzeitiges Abreifen der Pflanzen wichtig. Vor der Ernte sollten die Knollen etwa drei Wochen in der Erde liegen, um schalenfest zu werden. Da die Kartoffel im Vergleich zu anderen Feldfrüchten, wie zum Beispiel dem Winterweizen, kein determiniertes Wachstum aufzeigt kann die Verzögerung der Alterung, also fehlende Abreife zum Problem werden.
Ferner zeigt die Stickstoffversorgung der Pflanze einen starken Einfluss auf die Inhaltsstoffe der Knollen.
Konkret ergeben sich folgende Konsequenzen aus einer Über- bzw. Unterversorgung mit Stickstoff für die Kartoffelpflanze und ihre Knollen (Kolbe et al. 2012):