Podcast "Kartoffel-Talk" – Folge 7: Anbausaison 2024

Podcast "Kartoffel-Talk" – Folge 7: Wie war die Kartoffelsaison 2024?

In der siebten Folge des "Kartoffel-Talk" blicken wir gemeinsam mit den Bio-Kartoffel-Fachberatern Christian Landzettel (Bioland, Süddeutschland) und Hannes Schulz (Naturland, Norddeutschland) auf eine herausfordernde Bio-Kartoffel-Anbausaison 2024 zurück. Damit schließen wir den Bogen zu unserer vierten Podcast-Folge, in der wir bereits zu Saisonbeginn über die Unsicherheiten und schwierigen Bedingungen gesprochen haben.

Feuchtigkeit dominiert 2024: Die Folgen extremer Feuchtigkeit für den (Bio-) Kartoffelanbau

Die Anbausaison 2024 war von außergewöhnlich hohen und häufigen Niederschlägen geprägt, was in vielen Anbauregionen Deutschlands – darunter auch in den Hauptanbaugebieten – zu erheblichen Problemen führte. Im Folgenden sind einige der Hauptprobleme aufgelistet, die direkt durch die anhaltende Feuchtigkeit verursacht wurden:

  • Frühes und starkes Auftreten der Krautfäule (Phytophthora infestans): Diese Krankheit verbreitete sich besonders früh und intensiv in fast allen Anbaugebieten.
  • Starke Verunkrautung: Feuchte Böden erschwerten die Pflege, was zu einer höheren Verunkrautung führte.
  • Sauerstoffmangel im Boden: Dauerhaft hohe Wassersättigung hemmte das Wurzel- und Knollenwachstum und führte zu Wachstumsanomalien.
  • Fehlende Sonneneinstrahlung: Der Mangel an Sonneneinstrahlung reduzierte die Photosyntheseleistung, was zu einem Wachstumsdefizit führte.
  • Nährstoffmangel durch Auswaschung: Die anhaltenden Regenfälle führten zu einer erheblichen Auswaschung von leichtlöslichen Nährstoffen aus den oberen Bodenschichten.

Unterschiede in den Regionen

Trotz der vielen negativen Auswirkungen in den Hauptanbaugebieten gab es einige Regionen, die von der ungewöhnlich feuchten Witterung profitierten. Besonders in trockeneren Regionen, wie Teilen von Brandenburg und Sachsen-Anhalt, verbesserten sich die Erträge (auf unberegneten Standorten) durch die höhere Niederschlagsmenge deutlich im Vergleich zu den Vorjahren.

Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen

Um den wetterbedingten Herausforderungen 2024 zu begegnen, spielten insbesondere angepasste Sorten- als auch Pflanzenschutzstrategien eine zentrale Rolle:

  • Angepasste Sorten- und Standortwahl: Um auch in extremen Jahren stabile Erträge zu sichern, sollten Landwirt:innen sich intensiv mit der Wahl geeigneter Sorten für ihre Standorte beschäftigen. Im Angesicht des Klimawandels gehören sowohl krautfäulestabile, als auch hitze- und trockenstresstoleranten Sorten ins Portfolio. Da immer neue Sorten gezüchtet werden, sollten diese Hofsortimente immer wieder angepasst werden. Wer sich näher mit dem Thema "Sorten" auseinandersetzen will, dem sei unsere dritte Podcast-Folge nahegelegt.
  • Einsatz von kupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln: Der Einsatz von Kupfer als Pflanzenschutzmittel zeigte sich in vielen Betrieben als effektiv, insbesondere wenn es früh genug und konsequent angewendet wurde. Kupfer als Kontaktwirkstoff kann die Krautfäule zwar nicht verhindern, aber es hilft, die Ausbreitung zu verlangsamen und den Schaden zu minimieren. Auch hier ist eine differenzierte Anwendung je nach Standort und Witterung entscheidend. In der fünften Folge des „Kartoffel-Talk“ widmen wir uns ganz dem Thema "Kupferhaltige Pflanzenschutzmittel im Bio-Kartoffelanbau“.

Folge 7 auf Spotify:

Der Kartoffel-Talk ist auf allen gängigen Streamingplattformen abrufbar. So können Sie die Fachleute problemlos auf den Traktor oder in den Stall mitnehmen und mehr rund um die Bio-Kartoffel lernen. Viel Spaß beim Zuhören:

Wenn Sie keine der genannten Plattformen nutzen möchten, können Sie die Audio-Datei auch einfach hier abspielen:

Die Podcast-Gäste

Kartoffel-Talk – der Podcast rund um die Bio-Kartoffel

Einmal im Monat berichten verschiedene Fachleute aus Praxis, Beratung und Wissenschaft  zu den unterschiedlichsten Kartoffelthemen. Dabei soll es von der Sortenwahl über die Langzeitlagerung bis hin zur Vermarktung um alle wichtigen Schritte in der Bio-Kartoffelproduktion und der dazugehörigen Wertschöpfungskette gehen.

Parallel zum Podcast werden auf dem Öko-Blog Kartoffel Artikel und Videobeiträge zu diesen und weiteren Themen veröffentlicht. Die Beiträge werden im engen Austausch mit der Praxis und der Bio-Fachberatung von unserem Projekt-Team von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und dem Julius-Kühn-Instituts in Absprache mit dem Redaktionsteam von Oekolandbau.de erstellt.

Sie sind gefragt!

Sie interessieren sich für den Anbau, die Verarbeitung oder Vermarktung von Öko-Kartoffeln? Sie haben Fragen zur Züchtung von Öko-Kartoffeln? Was wollten Sie schon immer mal über den Kartoffelkäfer wissen? Auf welche Themen sollen wir einen besonderen Fokus im Blog legen? Schlagen Sie uns gerne Themen und Ideen vor! Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an info@oekolandbau.de.


Letzte Aktualisierung 11.10.2024

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