Besonders die Leistungen um die Bekämpfung der Varroa-Milbe waren für die gesamte Bienenwirtschaft bahnbrechend. 1988 wurden durch systematische Versuche mit der bis dahin in der Varroa-Behandlung wenig bekannten Oxalsäure begonnen. Heute ist diese Behandlungsmethode anerkannt und durchgesetzt, unter anderem auch, weil sie keine Rückstände in Honig und Wachs hinterlässt und gegenüber konventionellen Behandlungsmitteln keinen oder nur wenig mehr Zeiteinsatz erfordert. Als weitere Innovation wurde eine speziell klimatisierte Box entwickelt, in der Bienen nur durch den Einsatz von Wärme von Milben befreit werden.
Bei der Entwicklung imkerlicher Betriebsweisen ging die Imkerei Fischermühle völlig neue Wege. So wurden neue Betriebsweisen entwickelt, zum Beispiel zur Nutzung des natürlichen Schwarmtriebs zur Vermehrung der Bienenvölker oder Bienenwohnungen mit Eignung für Naturwabenbau und dem Ziel, möglichst wenig tief in die Völker einzugreifen und trotzdem den modernen Anforderungen gerecht zu werden. Die Imkerei Fischermühle ist in den einschlägigen Fachkreisen eng vernetzt und setzt sich aktiv und ohne Dogmatik für die Verbreitung ihrer Erfahrungen und Erkenntnisse durch die Aus- und Weiterbildung von interessierten Imkern ein. Thomas Radetzki lehrt die interessierten Imker besonders auf das Wesen der Biene in der Natur zu schauen. Ihm und seinen Mitstreitern ist es zu einem großen Teil mit zu verdanken, dass sich die Bienenhaltung heute in Deutschland an den Belangen des Bienenvolkes und einer tiergerechten Haltung orientiert.
Durch gute Vermarktungskonzepte des erzeugten Honigs in Demeterqualität zeigt die Imkerei Fischermühle, dass auch Honig wesensgemäßer Bienenhaltung wirtschaftlich zu erzeugen ist.
Mit ihren vorbildlichen Innovationen, neuen Denkansätzen und Netzwerken steht die Imkerei Fischermühle aus Sicht der Jury beispielgebend für eine nachhaltige und besonders tiergerechte Bienenwirtschaft in ganz Deutschland.