Kann ich mich auf Bio wirklich verlassen?

Das EU-Bio-Logo – darauf ist Verlass!

Alles Bio – stimmt das auch? Bio-Lebensmittel müssen nach den Vorschriften der EU-Öko-Verordnung hergestellt werden. Alle Bio-Betriebe – von der Herstellung, über die Verarbeitung bis zum Handel – werden regelmäßig kontrolliert. Wie eine Bio-Kontrolle abläuft? Und woran Sie Bio-Lebensmittel erkennen? Das erfahren Sie hier!

Welche gesetzlichen Vorschriften gelten für Bio-Produkte?

Egal ob Spanien, Italien, Polen oder Dänemark: Wer in der EU Bio-Produkte herstellt und vermarktet, muss sich an die strengen Vorgaben der EU-Öko-Verordnung halten. Und auch für Bio-Produkte, die aus dem Nicht-EU-Ausland importiert werden, gilt diese Verordnung.

Darüber hinaus gibt es die Richtlinien von Anbauverbänden. Bio-Unternehmen, die Mitglied bei Naturland, Bioland, Demeter oder einem anderen Verband sind, müssen zusätzlich zu den Vorschriften der EU-Öko-Verordnung auch die Richtlinien des jeweiligen Verbandes einhalten. Diese gehen in verschiedenen Punkten über die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hinaus.

Wer mehr über die Richtlinien erfahren und die Unterschiede zwischen EU-Bio und den Richtlinien der verschiedenen Anbauverbände kennenlernen möchte, findet hier die Öko-Verbände und -Standards im Vergleich.

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Bio-Kontrolle in der Praxis

Film ab: Wie werden Bio-Produkte kontrolliert?

Wie läuft die Kontrolle auf einem Bio-Hof ab?

Zu Beginn der Zertifizierung schließt das Unternehmen mit einer Öko-Kontrollstelle ein Kontrollvertrag. Mit Unterzeichnung dieses Vertrags verpflichtet sich das Unternehmen, die EU-Öko-Verordnung einzuhalten und stimmt dem Standardkontrollprogramm zu.

Während der Kontrolle eines landwirtschaftlichen Betriebes kontrollieren die Mitarbeitenden der Öko-Kontrollstelle zum Beispiel

  • sämtliche Betriebsgebäude,
  • die Acker- und Grünlandflächen und Kulturen,
  • den Betriebsmittelzukauf,
  • ob die verkauften Mengen plausibel sind,
  • die Deklaration der Produkte,

und gegebenfalls

  • die getrennte Produktion und Lagerung von ökologischen und konventionellen Produkten,
  • die Vorgaben aus dem Umstellungsplan,
  • die bei der letzten Inspektion erteilten Auflagen,
  • die Tierhaltung und -fütterung,
  • die Rezepturen, den Rohwareneinkauf und den Warenfluss in der Verarbeitung,
  • bei Verbandsbetrieben zusätzlich auch die Einhaltung der Verbandsrichtlinien.

Die Dauer der Öko-Kontrolle hängt auch immer von der Betriebsgröße ab. Bei einem kleinen Hof geht es schneller als bei einem Großbetrieb mit 1.200 Hektar Fläche, eigener Bio-Bäckerei, einem Hofladen und Online-Shop.


Woran erkenne ich Bio-Lebensmittel?

Ob ein Lebensmittel "Bio" oder "Öko", "biologisch" oder "ökologisch" im Namen trägt, macht keinen Unterschied. Die Bezeichnungen sind in Bezug auf Lebensmittel gesetzlich geschützte Begriffe und dürfen nur verwendet werden, wenn Produktion und Verarbeitung nach den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung erfolgt sind. Auf einen Blick erkennt man Bio-Produkte am EU-Bio-Logo. Das bedeutet:

  • Mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe landwirtschaftlicher Herkunft wurden nach den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau produziert.    
  • Das Erzeugnis stimmt mit den Regeln des offiziellen Kontrollprogramms überein.    
  • Das Produkt kommt direkt vom Erzeuger- oder Verarbeitungsunternehmen in einer versiegelten Verpackung.    
  • Das Erzeugnis trägt den Namen des Erzeugungs-, Verarbeitungs- oder Großhandelsunternehmen und den Namen oder den Kontrollcode der Kontrollstelle. 

Film ab: Wie erkenne ich Bio-Lebensmittel im Supermarkt?

Zusätzliche Kennzeichnungen: Bio-Siegel und Logos der Öko-Anbauverbände

Bio-Produkte dürfen zusätzlich zum EU-Bio-Logo mit dem Bio-Siegel gekennzeichnet werden. Dafür müssen Unternehmen das Produkt bei der Informationsstelle Bio-Siegel anzeige. Außerdem können  bio-zertifizierte Unternehmen Mitglied in einem Bio-Verband werden. Dann dürfen Sie ihre Produkte zusätzlich mit dem jeweiligen Logo des Verbandes kennzeichnen.

Sie möchten sich selbst ein Bild vom Öko-Landbau machen?

Fast 300 Betriebe des Netzwerks Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau präsentieren sich in enormer Vielfalt – vom kleinen Rosenhof bis zum großen Ackerbaubetrieb, von der Bio-Imkerei bis zum Stutenmilch-Familienbetrieb, vom Erlebnisbauernhof bis zur Direktvermarktung. Sie öffnen ihre Türen und Tore für alle Interessierten, bieten Raum für Dialoge und Möglichkeiten zur Vernetzung.

Bio-Strategie 2030

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Landwirtschaft – eine Landwirtschaft, in der die Bäuerinnen und Bauern von ihren Erträgen leben können, und die zugleich Umwelt, Tieren und Klima gerecht wird. Dementsprechend hat die Bundesregierung sich unter anderem vorgenommen, dass 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche bis zum Jahr 2030 ökologisch bewirtschaftet werden sollen.

Damit dies gelingt, hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir die Bio-Strategie 2030 vorgestellt. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette – also von der Betriebsmittelbereitstellung über die Erzeugung und Verarbeitung bis hin zum Handel und Konsum – sollen die geeigneten Rahmenbedingungen für 30 Prozent Öko-Landbau geschaffen werden.

Mehr Informationen zur Bio-Strategie 2030

Auch der konventionelle Landbau profitiert vom Öko-Landbau

Vom Ausbau des Öko-Landbaus profitiert nicht nur der Bereich selbst, sondern er schafft auch einen Mehrwert für den gesamten Landwirtschaftssektor und darüber hinaus. Die Zukunftskommission Landwirtschaft attestiert dem ökologischen Landbau eine hohe Innovationskraft. Sie führt hier beispielhaft die mechanische Unkrautbekämpfung und die Mobilstallhaltung von Legehennen an, die beide längst Einzug in die konventionelle Landwirtschaft gefunden haben.

Mit der Informationsoffensive "Bio? Na Logo!", die Teil der Bio-Strategie ist, möchte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über das EU-Bio-Logo und die Mehrwerte der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft informieren.



Letzte Aktualisierung 20.11.2023

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