Bei aller Vielfalt gilt für alle Bio-Süßungsmittel: Die verwendeten Zutaten stammen stets aus ökologischem Anbau. Welche Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffe darüber hinaus erlaubt sind, regeln im Detail die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau und teilweise die Richtlinien der Öko-Anbauverbände. Werden Enzyme zugesetzt, um die Fermentation in Schwung zu bringen, dann müssen diese stets GVO-frei sein. Kulturen von Mikroorganismen sind hier nicht im Spiel.
Nicht zugelassen ist auch die Stärkehydrolyse mittels Salz- oder Schwefelsäure, eine in der konventionellen Lebensmittelindustrie zulässige Praxis. Die Hersteller legen großen Wert auf eine schonende Verarbeitung. Dabei entstehen keine hochgradig aufgereinigten Produkte wie etwa raffinierter Glucosesirup, mit dem häufig konventionelle Convenience-Produkte und Getränke gesüßt werden. Das Ergebnis sind vielmehr Süßungsmittel mit charakteristischem Eigengeschmack: "So schmeckt man etwa beim Dinkel- oder Hafersirup den Dinkel oder Hafer ganz deutlich heraus", sagt Karin Lang.
Natürliche Süße aus Asien
Der in Asien bekannte Reissirup macht auch bei uns als alternatives Süßungsmittel Karriere. Als Rohstoff wird Reismehl in Bio-Qualität verwendet. Dem mit Wasser erwärmten Reismehl werden Enzyme zugesetzt, um die Reisstärke aufzuspalten. Die dabei entstehende Flüssigkeit wird zu Sirup eingedickt. Im Reissirup sind Mehrfachzucker, Maltose und Glucose enthalten.
"Anders als der herkömmliche Haushaltszucker enthält Reissirup von Natur aus so gut wie keine Fructose und Saccharose, welche ja zu 50 Prozent aus Fructose besteht. Deshalb ist unser Reissirup bei Fructoseintoleranz generell gut verträglich", erläutert Jennifer Salvo von der Frusano GmbH, die sich auf fructosearme Produkte spezialisiert hat.