Süßkraft von Bäumen – das kennen die meisten vom Sirup des nordamerikanischen Ahornbaumes. Zu Beginn der Erntezeit enthält Ahornsaft mehr Zucker als der Saft, der später abgezapft wird, er muss weniger stark konzentriert werden. Je nach Erntezeitpunkt unterscheiden sich deshalb Farbe und Aroma des Ahornsirups: je früher der Saft geerntet worden ist, desto heller und milder ist er.
Die Helligkeit beziehungsweise Lichtdurchlässigkeit ist deshalb ein Indikator für die Qualität des Ahornsaftes. Die Qualitätsunterschiede werden in "Grade" eingeteilt und variieren von AA (sehr hell, 100 bis 75 Prozent lichtdurchlässig, fein-mild), A (hell, mild aromatisch), B (mittel lichtdurchlässig, kräftig), C (dunkel, sehr kräftig) bis hin zu Grad D (sehr dunkel, Geschmack fast unangenehm, 26 bis 0 Prozent lichtdurchlässig).
Ebenso wie beim Ahornsirup bildet der Pflanzensaft der Kokospalme den Rohstoff für Kokosblütenzucker und -sirup. Bis zu einem Liter Nektar kann eine Palme täglich liefern. Um aus den reifen Blüten den Nektar abzuzapfen, klettern die Erntehelferinnen und Erntehelfer bis in die Kronen der Kokospalmen hinauf, teils 30 Meter hoch. "Entscheidend ist hier der Ernterhythmus des Kokosblütennektars. Bei unserem Kokosblütenzucker erfolgt die Ernte zweimal täglich und nicht wie meist üblich einmal am Tag. Dadurch fängt der Saft nicht an, zu gären. Der Zucker hat so eine bessere Qualität", erläutert Daniela Mack, Qualitätsmanagerin bei der Govinda Natur GmbH.
Aus dem frisch gewonnenen Nektar wird zunächst der Sirup hergestellt – schonend durch langsames und sorgfältiges Einkochen. Wird der Sirup länger und stärker erhitzt, kristallisiert er nach dem Abkühlen aus und fertig ist der Kokosblütenzucker. Erstaunlicherweise schmeckt der Sirup nicht nach Kokos, dafür leicht malzig und karamellartig.