Die Ergebnisse der Messungen in Nordrhein-Westfalen zeigen die Größenordnung des Problems: In den Kitas landen rund 20 Prozent der produzierten Speisen im Abfalleimer. In den Schulen sind es sogar 33 Prozent. Ähnlich unterschiedliche Abfallquoten bei Kitas und Schulen hatten bereits frühere Untersuchungen gezeigt.
Antonia Blumenthal von der Verbraucherzentrale NRW nennt dafür verschiedene Gründe. In den untersuchten Kitas wird das Mittagessen noch mehr vor Ort zubereitet. "Hier ist es einfacher, bedarfsgerecht zu kochen". Hinzu kommt: Die Kita-Kinder in der Ganztagesbetreuung nehmen in aller Regel am Mittagessen teil. Das lässt sich gut planen.
In den Schulen ist das anders: Schülerinnen und Schüler können frei wählen, ob sie in die Mensa gehen – oder sich vielleicht lieber einen Fast-Food-Snack in der Stadt kaufen. Zudem braucht es in den Schulen mehr Kommunikation zwischen der Leitung und den Küchen, weil Projekttage, Schullandheime und andere Aktionen zu schwankenden Essenzahlen führen. "Und diese rechtzeitige Kommunikation funktioniert in der Praxis nicht immer optimal", weiß Antonia Blumenthal aus Erfahrung.
Zudem gibt es auch innerhalb der Lebenswelten große Unterschiede. So liegen die Abfallquoten bei den Kitas innerhalb einer großen Spannbreite von 5 bis 56 Prozent. Daraus folgt: Pauschale Aussagen sind schwierig und jede Einrichtung sollte zunächst ihre eigene Abfallmengen kennen, um gezielt gegen die Lebensmittelverschwendung vorzugehen.