Silberschorf kommt ausschließlich an der Knolle, oft erst während der Lagerung, vor. Die Befallsstellen zeigen sich als silbergraue Flecke unterschiedlicher Größe und Form mit scharfer Begrenzung. Sie entstehen durch das Eindringen von Luft in die Kartoffelschale, zwischen Korkschicht und Zellgewebe. Innerhalb oder am Rand der Flecken können sich kleine dunkle Punkte, die Sporenlager, zeigen. Bei rotschaligen oder blauschaligen Knollen sind die Flecken durch die Zerstörung der Pigmenteinlagerungen besonders leicht zu erkennen.
Die unregelmäßig geformten Verletzungen sind zum Zeitpunkt der Ernte meist klein, können sich im Lager bei günstigen Bedingungen aber über große Teile der Knollenoberfläche ausdehnen. Das Gewebe darunter bleibt gesund. Stark befallene Knollen neigen zum Schrumpfen.
Ähnliche Schaderreger
Colletotrichum-Welke verursacht ähnliche Flecken an Kartoffelknollen, die jedoch dunkler und weniger scharf begrenzt sind. Sie führt zudem zu Welkesymptomen im Feld.
Schadwirkung
Der Pilz beeinträchtigt die optische Qualität der Knollen. Zudem können Gewichtsverluste durch Schrumpfen den marktfähigen Ertrag beeinträchtigen.
Biologie der Pilzkrankheit
Eine Infektion erfolgt im Boden durch befallene Mutterknollen oder seltener auch aus belasteten Böden. Feuchte Böden ("freies" Wasser) sind wichtigste Voraussetzungen für den Transport und die Keimung der Sporen (Konidien). Der Pilz besiedelt nur die äußerste Schalenschicht der Kartoffelknolle. Solange sich die Knollen noch im Boden befinden, breitet sich der Befall auf der Knollenoberfläche nur langsam aus. Bei hoher Luft- oder Bodenfeuchte entwickeln sich im Bereich der Infektionsstellen auf der Knollenoberfläche Sporenträger mit typisch angeordneten Konidien.
Im Lager breiten sich die Konidien in Form von Staub oder durch direkten Kontakt zwischen gesunden und infizierten Knollen aus. Der Befall wird entscheidend durch Feuchtigkeit und Temperatur beeinflusst. Ab 3 bis 27 Grad entwickelt sich der Pilz, wobei 21 bis 25 Grad optimal für das Wachsen des Pilzgewebes auf der Knolle sind. 9 bis 21 Grad und mehr als 90 Prozent Luftfeuchte oder eine feuchte Knollenoberfläche sind dagegen optimal für die Ausbreitung über Sporen .
Regulierungsstrategien
Vorbeugende Maßnahmen im Anbau
Sortenwahl: feinschalige und früh reifende Speisekartoffeln sind besonders anfällig
Verwendung gesunden Pflanzgutes
Staunässe vermeiden durch Standortwahl und Bodenlockerung
Frühe Ernte ausgereifter Knollen
Beizung mit Pflanzenstärkungsmitteln auf Basis von Pseudomonas-Bakterien (siehe unten)
Vorbeugende Maßnahmen in der Lagerung
Zügiges Abtrocknen und Wundheilung fördern durch Lagerung für ca. 14 Tage bei 10 bis 15 Grad und 75 bis 85 Prozent relativer Luftfeuchte
Danach möglichst erdfrei und trocken, bei maximal 4 Grad und unter 90 Prozent Luftfeuchte lagern, gute Luftzirkulation
Schwitzschichten vermeiden durch konstante Temperatur und Kistenlagerung
Staubreste vor dem Einlagern im gesamten Lager, während der Lagerperiode auf den Hauptwegen entfernen
Desinfektion von Geräten zum Beispiel durch Erhitzen auf ca. 50 bis 55 Grad, zehn Minuten)
Beizung mit Pflanzenstärkungsmitteln auf Basis von Pseudomonas-Bakterien (siehe unten)
Pseudomonas-Bakterien können vor dem Legen auf die Pflanzkartoffeln oder vor dem Einlagern auf die geernteten Kartoffeln gebeizt werden (unterschiedliche Präparate). Die Bakterien treten in Konkurrenz zu bodenbürtigen Schaderregern und regen die natürliche Resistenzreaktion der Kartoffeln an, im Lager vermindern sie die Sporenbildung und -Keimung. Da ihre Wirkung natürlichen Schwankungen wie der Witterung unterliegt, wird die befallsmindernde Wirkung nicht an jedem Standort und in jedem Jahr erzielt. Nachgewiesen sind auch positive Qualitätseffekte der Pflanzenstärkungsmittel auf Qualitätsmängel durch Rhizoctonia oder Schorf, der Ertrag wird durch sie nicht gesteigert.
Direkte Bekämpfung mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln
Eine direkte Bekämpfung ist im ökologischen Landbau zurzeit nicht möglich.
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