Die Bakterien überdauern die Wintermonate an den erkrankten Rindenteilen betroffener Pflanzen. Diese Stellen sind kaum erkennbar. Im Frühjahr bei steigenden Temperaturen vermehren sie sich. In Verbindung mit Feuchtigkeit treten sie als Bakterienschleim nach außen, der dann über Regen, Wind und diverse Insekten (Bienen, Hummeln, Ameisen etc.) verbreitet wird.
Erste Befallsstellen sind die geöffneten Blüten. Die Infektion erfolgt insbesondere bei feuchtwarmer Witterung (über 18 °C, über 70 Prozent relative Feuchte) beispielsweise über kleine Verletzungen, die Nektarien am Blütenboden oder über Spaltöffnungen der Kelchblätter. Da sowohl die Pollenkörner als auch der Nektar stark von den Bakterien besiedelt werden, können bereits zu einem frühen Zeitpunkt alle blütenbesuchenden Insekten den Feuerbrand von Blüte zu Blüte übertragen.
Die ersten Befallssymptome an den Blüten treten etwa zwei bis vier Wochen nach der Infektion auf. Im weiteren Verlauf werden dann Laubblätter, junge Triebe und auch die Nachblüten befallen. Innerhalb der Pflanze bleiben die Bakterien mehrheitlich auf ihren Infektionsort und dessen nähere Umgebung begrenzt, können jedoch über das pflanzliche Gefäßsystem auch weiter entfernt gelegene Stellen erreichen. Eine weitere Verbreitung erfolgt durch Schnittwerkzeuge, durch den Handel mit befallenen Pflanzen bzw. Pflanzenteilen und verseuchtem Verpackungsmaterial, sowie durch Zugvögel wie Drossel und Star.