Biologie in Kürze
Echte Kamille ist ein einjährig-überwinterndes oder sommereinjähriges Samenbeikraut. Die Pflanzen können bis zu 40 Zentimeter hoch werden. Die Stängel sind niederliegend bis aufrecht und buschig verzweigt. Die Laubblätter sind doppelt bis dreifach fiederteilig mit schmalen, fadenförmigen Fiedern. Sie sind nicht oder nur gering behaart. Typisch ist der Kamillegeruch.
Die Blütezeit reicht von Mai bis August, wobei einige Pflanzen auch zweimal blühen können. Echte Kamille unterscheidet sich von der Geruchlosen Kamille durch den hohlen, kegelförmigen Blütenboden und duftet stark aromatisch.Von anderen Kamillearten unterscheiden sie zudem ihre besonders zarten Fiederblättchen.
Aus maximal ein Zentimeter Tiefe erfolgt die Keimung hauptsächlich im Frühjahr und im Herbst. Die Keimblätter sind keulenförmig, am Ende dreieckig, ungestielt und gering behaart oder unbehaart. Die ersten, ungestielten Laubblätter (Primärblätter) sind lanzettlich mit nur ein bis zwei schmalen Seitenlappen und langem Endabschnitt.
Vermehrung und Verbreitung
Die Samen sind im Boden bis zu zehn Jahren lebensfähig. Nach der Getreideernte bleibt eine große Menge Kamillensamen mit der Spreu auf dem Feld, wo sie von Regenwürmern unbeschadet verdaut werden. Auch die Verdauung durch Rinder übersteht ein Teil der Samen ohne die Keimfähigkeit zu verlieren.
Standort: Echte Kamille ist bevorzugt auf tonigen oder sandigen Lehmböden anzutreffen und zählt als Zeigerpflanze für zur Versauerung neigende Böden.
Spezifische Regulierungsstrategien
Vorbeugung
- Vermeidung von Bodenverdichtungen/Verschlämmungen
- Vermeidung von Bearbeitungsgängen bei zu feuchtem Boden
- Anwalzen nach der Aussaat
- Hackfrüchte in die Fruchtfolge integrieren
Bekämpfung
Ein gewisser Befall mit Kamille im Feld kann wegen ihrer positiven Wirkungen auf Nützlinge toleriert werden.
- Abflammen vom Keim- bis ins 2-Blattstadium, die Keimlinge sind aber relativ tolerant gegenüber dem Abflammen
- oberflächliche mechanische Bekämpfungsmaßnahmen durchführen