Umgesetzt wird die mobile Schlachtung in einem Anhänger mit entsprechender Ausstattung. Dazu gehören zum Beispiel eine Rupfmaschine, ein Arbeitstisch, ein manuelles Elektrobetäubungsgerät, Handwaschbecken, ein Sterilbecken für Messer, Aufhängevorrichtungen für getötete Tiere, eine Entblutungswanne und ein Brühkessel. Wichtig ist, dass der Wagen über eine Trennung verfügt in einen reinen und einen unreinen Bereich.
Voraussetzung für den Betrieb des Anhängers ist unter anderem ein betriebsseitig gestellter Strom- und Trinkwasseranschluss. Zudem muss der Betrieb über eine Kühleinrichtung verfügen, die ein schnelles Herunterkühlen der Schlachtkörper auf vier Grad Celsius ermöglicht. Der Anhänger wird immer in der Nähe dieser Kühleinrichtung aufgestellt. Darüber hinaus müssen Körbe oder Abtropfgestelle für die Schlachtkörper bereitgestellt werden und eine Tonne für die Schlachtabfälle.
Ausreichende Desinfektion ist elementar
Besonders wichtig ist die gründliche Desinfektion des Wagens nach der Schlachtung, um das Verschleppen von Seuchenerregern auf andere Betriebe zu vermeiden. Die Verantwortung für eine gründliche Desinfektion liegt beim Betrieb, der das Schlachtmobil gemietet hat. Bei der Übernahme des Schlachtmobils muss die verantwortliche Betriebsleitung deshalb als Mieterin oder Mieter immer eine sorgfältige Abnahmekontrolle durchführen.
Mit einem mobilen Schlachtwagen können zwei Personen etwa 60 bis 70 Hühner in der Stunde schlachten. Vier Personen kommen auf bis zu 110 Tiere pro Stunde. Für die Reinigungszeit sind etwa 1,5 Stunden bei der Schlachtung von Hühnern anzusetzen, bei Gänsen müssen wegen des hohen Fettgehaltes bis zu 4,5 Stunden einkalkuliert werden.
Schlachtmobil mieten oder gemeinsam kaufen
Grundsätzlich kann ein Schlachtwagen mit ausgebildeter Schlachterin oder ausgebildetem Schlachter gemietet werden. Allerdings bieten dies bisher nur wenige Dienstleister an. Zudem sind diese Dienstleister aktuell wegen der großen Nachfrage seitens der Betriebe stark ausgelastet. Als Alternative bietet sich deshalb der gemeinsame Kauf oder die Beauftragung des Baus einer mobilen Schlachteinheit mit anderen Betrieben an. Ein komplett ausgerüsteter Wagen kostet in der Anschaffung etwa 50.000 Euro.