Zudem investieren die Hoffarths viel Arbeit in ihre Puten, insbesondere in die Hygiene. Die Tränken werden täglich mit verdünntem Obstessig gereinigt und mindestens jeden zweiten Tag wird neu eingestreut, bei Regen auch täglich. Zudem sind mehrere Kontrollgänge pro Tag selbstverständlich, um mögliche Probleme rechtzeitig zu erkennen. Viel Aufwand, der sich aber bezahlt macht. "Wir hatten in 20 Jahren nur ein einziges Mal Kokzidien im Bestand", erzählt Hoffarth.
Auch den Auslaufbereich optimierte die Familie im Laufe der Jahre. Offene Flächen, die Puten instinktiv meiden, wurden nach und nach mit selbstgebauten Hütten, Sträuchern und abgestorbenen Fichten geflügelfreundlich gestaltet. Der Stall mit dem vorgelagerten Hofbereich musste ebenfalls "putensicher" abgedichtet werden mit ausreichend hohen Drähten und Brettern. "Ganz wichtig ist, dass der Stall auch fuchssicher ist", ergänzt Hoffarth. "Denn ein Mal hat es ein Fuchs herein geschafft und im Blutrausch 30 Puten gerissen."
Geschlechter getrennt halten
Aufgestallt werden die Puten im Alter von fünf Wochen. "Dann haben sie genügend Federn und können auch mal kühlere Tage im ungeheizten Stall aushalten", erklärt Hoffarth. Der Bezug von Bio-Putenküken ist relativ schwierig, da es nur wenige Anbieter gibt. Die Eselsmühle bezieht ihre Jungputen seit vielen Jahren vom Betrieb Lojdl am Bodensee.
Ganz bewusst mästet der Bio-Betrieb neben Hähnen auch einige Hennen. Die weiblichen Tiere wachsen zwar etwas langsamer und werden nicht so groß und schwer wie die Hähne. Dieser vermeintliche Nachteil ist aber bei der Vermarktung ein Vorteil, da einige Kundinnen und Kunden kleinere Tiere beziehungsweise Putenteile bevorzugen.
Anfangs wurden beide Geschlechter durchgehend zusammengehalten, was aber mit zunehmendem Alter und Beginn der Geschlechtsreife, zu Problemen führte. "Die Hähne sind in Gegenwart von Hennen sehr aggressiv untereinander. Außerdem bespringen sie die Hennen, was häufiger zu Verletzungen führte", berichtet Claudia Hoffarth. Gelöst wurde das Problem durch eine getrennte Haltung der Geschlechter, bei der die Hennen außer Sichtweite der Hähne sind. "Das macht die Hähne deutlich entspannter und es gibt viel weniger Auseinandersetzungen."