Mehr Bio für öffentliche Küchen in der Bio-Gemeinde Much
53804 Much
Pflanzenschutz im biologischen Landbau bedeutet nicht einfach nur Weglassen von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Es geht vielmehr darum, das gesamte System mit seinen vielfältigen Wechselwirkungen von Pflanze, Boden und Klima zu betrachten. Das Motto "Vorbeugen ist besser als heilen" ist deshalb nicht nur eine Reihe von Schlagworten, sondern Programm im ökologischen Landbau. Hierzu gehört eine Auswahl des geeigneten Standortes und von resistenten Sorten. Aber auch eine entsprechende Bodenbearbeitung, Fruchtwechsel und Düngung sind wichtig. Gesunde und kräftige Pflanzen sind viel weniger anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall. Vorbeugender Pflanzenschutz beginnt deshalb bei einem gesunden Boden.
Kommt es trotz aller vorbeugenden Maßnahmen dennoch einmal zu großen Schäden durch Krankheiten, so können auch der biologisch wirtschaftende Landwirtinnen und Landwirte auf bestimmte Pflanzenbehandlungsmittel zurückgreifen. Bei tierischen Schädlingen werden neben Präparaten auf natürlicher Basis auch gezielt Nützlinge und Mikroorganismen eingesetzt. Dies ist ein besonderes Kennzeichen des Öko-Landbaus. So zählen sowohl in der Landwirtschaft als auch im Garten die Blattläuse fressenden Marienkäfer und ihre Larven sowie die Schwebfliegenlarven zu den wichtigsten Nützlingen. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass Nützlinge in der Regel beachtlich dazu beitragen, Blattläuse unter Kontrolle zu halten.
Bei dieser Unterrichtseinheit werden solche Nützlinge als Helfer in der Landwirtschaft vorgestellt. Exemplarisch werden dafür Marienkäfer, Florfliege, Ohrwurm und Schwebfliege ausgewählt. Weitere wichtige Nützlinge sind Schlupfwespen, Laufkäfer, Bienen, Wespen, Vögel, Igel, Fledermäuse usw.. Steckbriefe für verschiedenen Nützlingen gibt es hier im Portal.
Die Zahl der Tiere, die die in Landwirtschaft und Gartenbau helfen ist sehr hoch. Exemplarisch werden in dieser Unterrichtseinheit Florfliege, Marienkäfer, Ohrwurm und Schwebfliege thematisiert.
Als Einstieg erläutert die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern den Hintergrund der Unterrichtseinheit: Der Biolandwirt Herr Fink kommt in seinen Gemüsegarten und sieht an allen Pflanzen kleine krabbelnde Insekten: Blattläuse! Doch als Biolandwirt darf er nicht einfach zu Pflanzenschutzmitteln greifen. Die sind nämlich im Ökolandbau verboten. Doch was kann er stattdessen tun?
Die Schülerinnen und Schüler können eigene Tipps und Ratschläge geben, die an der Tafel gesammelt werden.
Dann fallen Herrn Fink Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen und Ohrwürmer ein und er weiß was zu tun ist. Du auch?
Die Schülerinnen und Schüler sammeln Ideen, insbesondere der Marienkäfer ist meist auch bei Kindern schon als Blattlausfresser bekannt.
Über eine Text-Bild-Zuordnung (Arbeitsauftrag A 1) lernen die Schülerinnen und Schüler die vier Nützlinge kennen. Sie können die vier um weitere Arten ergänzen, beispielsweise Schlupfwespen, Laufkäfer, Bienen, Wespen, Vögel, Igel und Fledermäuse, wobei vor allem die vier im Material behandelten Arten als Blattlausfresser bekannt sind.
Hier finden Sie Bilder und mehr Informationen zu Nützlingen und zu Schädlingen.
Im Zusammenhang mit den vier Nützlingen sollen die Begriffe "Nützling" und "Schädling" genauer beleuchtet werden. Die Kinder sollen versuchen eine Definition für die beiden Begriffe zu finden. Dies kann im Unterrichtsgespräch oder schriftlich erfolgen.
Bei der Besprechung der Definition sollte herausgearbeitet werden, dass diese Begriffe nur vom Menschen aus betrachtet sind: Alles, was den von uns angebauten Pflanzen Schaden zufügt, ist ein Schädling. Jedes Lebewesen, das den Pflanzen hilft (indem es den Boden verbessert oder Schädlinge frisst), ist ein Nützling.
Wie schnell die Unterteilung Schädling - Nützling an ihre Grenzen stößt, zeigt der Igel. Er wird von uns als nützlich angesehen, weil er die ("schädlichen") Schnecken oder Käfer frisst. Er frisst aber auch ("nützliche") Regenwürmer und Vogeleier. Ist er deswegen doch schädlich?
Zur Veranschaulichung der Räuber-Beute-Beziehung zwischen den vier Nützlingen und den Blattläusen können die Schülerinnen und Schüler ein interaktives Mobile basteln (Arbeitsauftrag A 2). Alternativ kann dies von Lehrkraft bereits im Vorfeld herstellt werden. Hierfür werden die Tierzeichnungen des Spielmaterials kopiert (das Blatt mit den Nützlingen je Mobile einmal, die Blattläuse in doppelter Ausführung).
Zur Sicherung des Gelernten basteln die Schülerinnen und Schüler in Vierergruppen das Spiel "Die Blattlausjagd" (Arbeitsauftrag A 3) und spielen es.
Ein Unterrichtsgespräch zur Frage, wo andere Tiere dem Menschen helfen, kann zum Wissenstransfer beitragen.
Die Unterrichtseinheit "Tierische Helfer - Marienkäfer und Co." sowie weitere Informationen können Sie hier als Word-Datei und als PDF-Datei herunterladen.
In Abhängigkeit von den gewählten Sozialformen und dem Wissensstand der Schülerinnen und Schüler etwa zwei bis drei Unterrichtseinheiten (bei 45-Minuten-Takt).
Idee | Materialien und Hilfsmittel |
---|---|
Die Arbeit der Nützlinge lässt sich sehr gut im Mathematikunterricht nutzen, um Kenntnisse des kleinen Einmaleins zu vertiefen: Eine Florfliege frisst in 10 Minuten 5 Blattläuse. Wie viele Läuse verdrückt sie in 1 Stunde? | selbsterstellte Arbeitsaufträge mit Mathematik-Aufgaben |
Beobachtungen in der Natur vertiefen das Wissen: Bei einer Exkursion in den Schulgarten, zu einem benachbarten Kleingärtnerverein oder in den Garten einer Schülerin oder eines Schülers können mit etwas Glück Nützlinge beobachtet werden. | Bestimmungsbücher, Becherlupen etc. |
Für den Schulgarten oder die Gärten der Schülerinnen und Schüler können Nisthilfen und Insektenhotels gebaut werden. Neben dem Naturschutzaspekt bieten die Nisthilfen auch die Möglichkeit Insekten genau zu beobachten. | Bastelanleitungen des NABU |
Sachunterricht, fächerübergreifende Ausweitung möglich
Aufgrund der Vielzahl der länderspezifischen Lehrpläne für die Grundschule werden in diesem Material exemplarisch die Pläne von Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Bayern zugrunde gelegt:
Dieses Unterrichtsprojekt ist so konzipiert, dass die Schülerinnen und Schüler bereits über Lesefähigkeiten verfügen sollten. Mit entsprechender Hilfestellung ist die Bearbeitung aber auch im ersten (2. Halbjahr) oder zweiten Schuljahr möglich. Für die Ausweitungsidee im Mathematikunterricht müssen die Schülerinnen und Schüler das kleine Einmaleins beherrschen.
Die Schülerinnen und Schüler ...