Sojabohnen erfolgreich anbauen und vermarkten
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Sie befinden sich mitten im Aufbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten? Oder Sie planen ein Projekt für bio-regionale Lebensmittel und sind auf der Suche nach Fördermöglichkeiten? Interessierte finden hier einen Überblick über die bestehenden Maßnahmen und Richtlinien rund um die Förderung regionaler Bio-Wertschöpfungsketten.
Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) dient dem Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) als Instrument zur Förderung und zum Ausbau der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland und ist das zentrale Finanzierungsinstrument der Bio-Strategie 2030. Mit zahlreichen Weiterbildungs- und Informationsangeboten, Forschungsvorhaben und den breit gefächerten Kompetenzen des BÖL-Teams trägt es entscheidend zum Gelingen der Bio-Strategie 2030 bei. Die Förderrichtlinien des BÖL bilden eine kohärente Förderlandschaft und nehmen die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick. Dabei werden Projekte von der landwirtschaftlichen Produktion über die Erfassung und Verarbeitung, den Handel und die Vermarktung bis hin zur Information von Konsumenten und Konsumentinnen aller Altersstufen gefördert.
Vor allem verlässliche Handelsbeziehungen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit tragen zur Kontinuität von Kooperationen der Wertschöpfungskettenpartnerschaften bei. Auf diese Weise kann auch die inländische Lebensmittelverarbeitung und hier insbesondere das Lebensmittelhandwerk gestärkt werden. Vor diesem Hintergrund soll das Kooperationsmanagement von Wertschöpfungsketten für heimische Bio-Produkte unterstützt werden. Die Richtlinie zur Förderung von Bio-Wertschöpfungsketten bietet ein Förderangebot zum Aufbau und merklichen Ausbau von Wertschöpfungsketten für regionale Bio-Produkte. Projektanträge können bis zum 31.12.2024 beim BÖL eingereicht werden.
Mit der "Richtlinie über die Förderung von Projekten zur Information von Verbraucherinnen und Verbrauchern über regionale Wertschöpfungsketten zur Erzeugung von Bio-Produkten sowie zur Umsetzung von begleitenden pädagogischen Angeboten“ bekommen Gebietskörperschaften (wie zum Beispiel Gemeinden und Gemeindeverbände) die Möglichkeit, Verbraucherinnen und Verbraucher über den ökologischen Landbau von der landwirtschaftlichen Erzeugung über die Verarbeitung und die Distribution bis zum Konsum zu informieren. Dies umfasst vor allem Informationskampagnen, informierende Veranstaltungen und Informationsmedien. Als besonders förderwürdig gelten dabei pädagogische Angebote für Kinder, Jugendliche, Auszubildende, Studierende und deren Lehrkräfte zur Information über ökologische und regionale Wertschöpfungszusammenhänge. Projektanträge können bis zum 31.12.2024 beim BÖL eingereicht werden.
Diese Bekanntmachung wurde im Januar 2022 verabschiedet, um Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie gezielte Wissenstransfermaßnahmen im Bereich der regionalen Wertschöpfungsketten zu fördern. Insgesamt 17 Vorhaben wurden bewilligt, die zwischen Mai 2023 und März 2024 gestartet sind. In den Projekten soll die bio-regionale Wertschöpfung aus zahlreichen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Schwerpunkten erfasst und analysiert werden. Gleichzeitig sollen Konzepte für die Wissensvermittlung und die Kompetenzsteigerungen der Akteurinnen und Akteure entlang der Wertschöpfungsketten erstellt werden.
"Bio Verbindet" ist eine vom Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft beauftragte Maßnahme, die Managerinnen und Manager der Bio-Regionen und Bio-Städte vernetzt und den kontinuierlichen Wissenstransfer ermöglicht. Immer im Blick ist dabei das gemeinsame Ziel, den ökologischen Landbau und die Versorgung mit Bio-Lebensmitteln voranzubringen, Aktivitäten in den Bio-Regionen und Bio-Städten auszubauen und langfristig eine Steigerung von Bio in den entsprechenden Gebieten zu erreichen. "Bio Verbindet" richtet sich als Maßnahme stark nach dem Bedarf der Zielgruppe. Die Koordinierenden der Bundesländer, Kommunen und Bio-Regionen sind jederzeit aktiv in die Gestaltung der Formate einbezogen. Der angestrebte Informations- und Erfahrungsaustausch soll die Aktivitäten in den Kommunen oder Bio-Regionen bezüglich Bio stärken – vor allem, um langfristig zu einer Steigerung von Bio in den entsprechenden Gebieten zu führen.
Das BMEL unterstützt mit dem Wettbewerb herausragende, innovative Konzepte für eine gesunde und nachhaltige Ernährung. Die geförderten Projekte sollen Vorbildcharakter haben, auf andere Regionen übertragbar sein und im Dialog mit den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen entwickelt werden. Die Bewerbungsphase ist beendet und die eingereichten Projektskizzen werden zurzeit bewertet. Im Sommer 2024 sollen die Förderbescheide veröffentlicht werden.
Die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) unterstützt die Bundesländer dabei, den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung ländlicher Räume (ELER) umzusetzen. Die Vernetzungsstelle bindet Akteurinnen und Akteure von der regionalen bis zur EU-Ebene ein und beteiligt sich an vielfältigen politischen und thematischen Prozessen und Gremien. Das thematische Spektrum ist breit: von der Landwirtschaft in Verbindung mit Umwelt und Innovation über die Regional- und Dorfentwicklung bis hin zur Daseinsvorsorge. Die Vernetzungsstelle informiert über Förderprogramme, Projekte und Themen der ländlichen Entwicklung, bringt neue Ansätze in die Diskussion und unterstützt bei Kooperationen. Ziel ist, die ELER-Mittel effektiv in Projekten einzusetzen. Die DVS ist über ähnliche Einrichtungen in anderen Mitgliedstaaten in ein europäisches Netz eingebunden.
Ein wichtiges Instrument des BMEL zur Verbesserung der Lebensverhältnisse in Dörfern und Kommunen ist das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung (BULE+). Mit dem BULE+ erprobt das BMEL innovative Konzepte der ländlichen Entwicklung, um erfolgreiche Lösungsansätze bundesweit in die breite Öffentlichkeit zu tragen.
Das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) setzt das BULE+ im Auftrag des BMEL um und fördert als Projektträger Modell- und Forschungsvorhaben in den Bereichen Digitalisierung, Ehrenamt, Nahversorgung, Mobilität, Kultur und Soziales. Dabei werden unterschiedliche Förderansätze verfolgt: Modellprojekte, Modellregionen und Forschungsprojekte. Zudem organisiert und konzipiert es Wettbewerbsformate wie "Unser Dorf hat Zukunft" als weiteres Instrument der ländlichen Entwicklung. Aus den geförderten Vorhaben gewinnt es Erkenntnisse, bereitet diese auf und stellt sie dem BMEL und der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Mit dem neuen Bundeswettbewerb "Zukunft Region" erweitert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sein Förderangebot im Bereich der regionalen Strukturpolitik. Der Bundeswettbewerb zielt auf eine Stärkung der Wirtschaftskraft strukturschwacher Regionen in Deutschland, die eine wichtige Voraussetzung für gleichwertige Lebensverhältnisse im Bundesgebiet sind: Eine starke und resiliente, nachhaltige regionale Wirtschaft bietet den Menschen gute Einkommensmöglichkeiten, attraktive Arbeitsplätze, eine intakte Umwelt und eine damit verbundene höhere Lebensqualität. Mit dem Förderaufruf zum Thema "Stärkung der Wertschöpfung vor Ort" werden Regionen bei der Weiterentwicklung von bestehenden bzw. dem Aufbau von neuen regionalen Wertschöpfungsketten und der Ausgestaltung der sozial-ökologischen Transformation unterstützt. Die Frist für die Einreichung von Antragsskizzen endet am 24.05.2024 um 15:00 Uhr.
Die EU-Kommission würdigt mit dem EU-Organic Award verschiedene Akteurinnen und Akteure entlang der biologischen Wertschöpfungskette, die ein außerordentliches, innovatives, nachhaltiges und inspirierendes Projekt entwickelt haben, das einen echten Mehrwert für die ökologische Produktion und den ökologischen Konsum schafft. In sieben Kategorien können sich Unternehmen, Verbände und Kommunen bewerben. Für die regionale Bio-Wertschöpfung sind die Kategorien "Beste Bio-Anbauregion", "Beste Bio-Stadt" und "Beste Bio-Region" besonders interessant. Die diesjährige Anmeldung läuft nur noch bis zum 12. Mai 2024.
Für alle, die auf der Suche nach Fördermöglichkeiten für ihre Projekte sind, kann ein Blick in den Förderfinder des Bundes lohnenswert sein. Hier gibt es einen guten ersten Überblick über bestehende Förderungen, etwa für den Bereich Ernährung und Landwirtschaft oder regionale Bündnisse.
Darüber hinaus bietet das Team eine umfassende Förderberatung für Forschungs- und Entwicklungsprojekte an.
Um künftig die Förderung regionaler Wertschöpfungsketten zu stärken, wurde im Förderbereich 3A "Verbesserung der Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen landwirtschaftlicher Erzeugnisse" der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) ein Zuschlag für Betriebe aufgenommen, die ihre Produkte in regionalen Wertschöpfungsketten erfassen, verarbeiten und vermarkten. Dadurch erhöht sich der Zuschuss zu den Kosten einer Investition. Der Planungsausschuss für Agrarstruktur und Küstenschutz (PLANAK) hat am 14. Dezember 2023 die Förderungsgrundsätze für den GAK-Rahmenplan 2024 bis 2027 beschlossen. Dieser Plan ist das wichtigste nationale Förderinstrument zur Unterstützung der Land- und Forstwirtschaft, Entwicklung ländlicher Räume und zur Verbesserung des Küsten- und Hochwasserschutzes.
Weitere Informationen zu den GAK-Förderbedingungen (PDF-Dokument)
Die Rentenbank fördert mit dem Programm "Zukunftsfelder im Fokus" Investitionen in der Land- und Ernährungswirtschaft. Gefördert werden unter anderem auch kleine- und mittelständische Unternehmen, die in die regionale Lebensmittelproduktion investieren wollen.
In manchen Bundesländern wie Schleswig-Holstein, Sachsen und Thüringen gibt es Förderprogramme, die Investitionen in die Verarbeitung und Vermarktung ökologischer Produkte unterstützen. Diese Programme zielen darauf ab, die regionale Wertschöpfungskette zu stärken und die Marktfähigkeit von Bio-Produkten zu verbessern. Die Förderprogramme bieten finanzielle Unterstützung für verschiedene Aspekte des Bio-Handels und tragen dazu bei, die ökologische Landwirtschaft und nachhaltige Praktiken zu fördern. Beispiele hierfür sind die "Stärkung der Ökovermarktung durch Marktstrukturförderung" in Baden-Württemberg oder ähnliche Programme in Bayern, Hessen und anderen Bundesländern.
Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und fokussiert sich auf Förderungen rund um das Thema regionale (Bio)-Wertschöpfungsketten. Kennen Sie weitere passende Förderprogramme? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an info@oekolandbau.de mit weiterführenden Informationen.
Letzte Aktualisierung 08.05.2024