"Die Ackerbohne ist proteinreich, schmeckt leicht nussig, lässt sich gut verarbeiten und auch auf heimischen Feldern anbauen", schwärmt Jan Haberzettl. Der studierte Bioökonom hat die Idee zur Ackerbohnen-Käse-Alternative gemeinsam mit drei Studienkollegen in einem Projekt an der Universität Hohenheim entwickelt. Problem sei nur, dass es in Deutschland kein Verarbeitungsunternehmen mehr gäbe, das die Ackerbohnen zu einem hochwertigen Proteinkonzentrat aufbereite. "Deshalb kommt unser Protein derzeit aus Skandinavien. Aber wir arbeiten daran, eine regionale Wertschöpfungskette aufzubauen", erklärt Haberzettl.
An den Hülsenfrüchten will das junge Unternehmen auf jeden Fall festhalten. Schließlich sollten Käse-Alternativen nicht nur aus Fett und Stärke bestehen, sondern auch ernährungsphysiologisch wertvoll sein.
Gute Klimabilanz von Käse-Alternativen
In punkto Klimabilanz schneiden die veganen Käse-Alternativen selbst bei aufwendiger Verarbeitung deutlich besser ab als Käse aus Tiermilch: Laut dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) hätten vegane Genießerscheiben auf Kokosölbasis nur ein CO2-Äquivalent pro Kilogramm. Im Vergleich dazu erzeugt Käse aus Kuhmilch durchschnittlich 5,7 Kilogramm CO2-Äquivalente.
Denn die Herstellung von Käse aus Tiermilch verschlingt viele Ressourcen: Die Tiere brauchen Futter und Wasser, um die Milch zu produzieren, und stoßen zusätzlich CO2 und Methan aus. Dagegen falle der Transport der Rohstoffe (zum Beispiel Öle und Nüsse) für vegane Ersatzprodukte selbst aus fernen Anbauländern weniger ins Gewicht.
Tipp: Einfachster Käse-Ersatz sind Hefeflocken. Sie lassen sich wie Parmesan über Nudeln streuen. Und wer will, kann seinen pflanzlichen Käse-Ersatz auch selbst herstellen.
Text: Jutta Schneider-Rapp, Ökonsult