Biohof Lex: Vortrag über Bio-Speiseleguminosen in Legau
87764 Legau
Seit 2012 gelten europaweite Mindeststandards für ökologische Produktionsmethoden für Bio-Wein. Sie erlauben eine deutlich geringere Zahl an Hilfsstoffen und Verfahren als bei der konventionellen Kellerwirtschaft.
Beispielsweise sind gentechnisch modifizierte Hefen und die Verwendung von Sorbinsäure tabu. Die erlaubten Zusätze an Schwefeliger Säure - auf der Flasche erkenntlich an der Aufschrift "enthält Sulfite" - sind um bis zu einem Drittel geringer als für konventionelle Weine. Ganz ohne Schwefel kommen die meisten Weine jedoch nicht aus. Schwefeldioxid konserviert den guten Tropfen.
Ökologische Anbauverbände wie Ecovin, Bioland, Demeter und Naturland haben schon seit Jahrzehnten eigene Richtlinien zur Kellerwirtschaft und erfüllten damit leicht die EU-Richtlinien.
Der Traubenanbau ist nach den Richtlinien für den ökologischen Landbau schon viel länger gesetzlich geregelt und am Bio-Siegel erkennbar. Ziel ist es, das Ökosystem Weinberg zu erhalten. Das beinhaltet den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel. Statt Krankheiten zu kurieren, beugen Bio-Winzerinnen und -winzer ihnen vor, beispielsweise mit der Auswahl widerstandsfähiger Sorten, die dem jeweiligen Standort optimal angepasst sind. Der Preis für dieses ökologische Bewirtschaften ist häufig ein geringerer Ertrag. Deshalb ist Bio-Wein auch teurer.
Nützlinge aus der Tierwelt helfen zusätzlich, die Reben zu schützen. So fressen etwa Marienkäfer gerne die schädlichen Milben. Pflanzenstärkende Mittel, etwa auf der Basis von Schachtelhalm, Fenchel und Anis, kräftigen die Reben und beugen so beispielsweise einem Pilzbefall vor. Auf Öko-Weingütern gibt es mit blühenden grünen Untersaaten in den Weinbergen neue Lebensräume für viele Pflanzen- und Tierarten.
Beim Bio-Weinkauf zählen jedoch nicht nur ökologische Kriterien, sondern vor allem der Geschmack. Qualitätsmerkmale wie Jahrgang, Rebsorte oder Lage werden umso wichtiger eingeschätzt, je größer das Weininteresse der Verbraucherinnen und Verbraucher. Bio-Weine stehen den konventionellen geschmacklich in nichts nach. Im Gegenteil: Sie überraschen häufig durch ihre Vielfalt an Aromen und Inhaltsstoffen, in denen sich ihre Herkunft, der Boden und ihre Lage widerspiegeln. Dieser eigene Charakter wird durch zahlreiche Prämierungen und Erwähnungen in renommierten Publikationen wie dem Weinführer "Gault Millau" oder der Zeitschrift "Feinschmecker" honoriert.
Hierzulande wird am meisten Bio-Wein genossen. Laut der weltgrößten Bio-Messe BIOFACH gehört dem Bio-Wein die Zukunft. Aus den Daten des FIBL Survey 2020 geht hervor, dass sich die Bio-Rebfläche seit dem Jahr 2008 weltweit mehr als verdreifacht hat: von 127.000 auf 422.000 Hektar (2018). Aktuell sind wir bei einem Anteil von knapp über 6 Prozent Bio-Rebfläche, in Europa und Deutschland bei knapp 10 Prozent.
Letzte Aktualisierung 13.10.2021