Die Nachfrage nach Bio-Gewürzen in Deutschland wächst, während die Anzahl der Produktionsbetriebe weltweit noch relativ gering ist. Grundsätzlich kann für die Verarbeitung aber ausreichend Ware durch Vertragsanbau und auf dem freien Markt beschafft werden. Versorgungsengpässe können jedoch bei Ernteausfällen und anderen Unwägbarkeiten entstehen.
Freier Markt für Gewürze trotz Vertragsanbau
Neben dem Vertragsanbau spielt aber der freie Markt mit zertifizierten Lieferantinnen und Lieferanten und Maklerbüros die größere Rolle. Auch im Vertragsanbau ist man auf diesen Markt angewiesen. Produktionsmengen über die Verträge hinaus sowie Ernteausfälle werden über den Handel an den freien Märkten wieder ausgeglichen.
"Die Warenbeschaffung ist nach wie vor die zentrale Herausforderung, auf die viele Faktoren Einfluss nehmen. Vor allem Ernteausfälle, aber auch die immer wiederkehrende Rückstandsproblematik, zum Beispiel aufgrund der Verunreinigung der Ernte durch konventionelle Landwirtschaft mit entsprechender Beanstandung in der Kontrolle, sodass dann eine Vermarktung im Bio-Bereich nicht mehr möglich ist und Ware fehlt. Ähnliches gilt für andere Reklamationen. Dazu kommen sich ändernde gesetzliche Vorgaben. Dafür ist der Markt überschaubar", erklärt Kai Dräger, Geschäftsführer von Spicebar.
Während sich im konventionellen Bereich der Handel stark konzentriert hat und der Markt in den Händen Weniger liegt, gibt es im Bio-Bereich noch immer eine Vielzahl kleinerer Erzeugungsbetriebe und Handelsunternehmen. Daraus ergeben sich Vorteile.
Obwohl die Zahl der Bio-Bäuerinnen und -Bauern für tropische Gewürze nach wie vor gering ist und die Nachfrage steigt, "ist die Warenbeschaffung auch ohne feste Anbauverträge grundsätzlich kein Problem. Ausnahme sind Ernteausfälle durch Witterungseinflüsse", sagt auch Thomas Walter, Prokurist bei Bode Naturkost.
Das macht Bio-Gewürze besonders
Die Nachfrage nach Bio-Gewürzen steigt. Voraussetzung für den Handel ist eine Zertifizierung nach den Richtlinien Vorgaben der EU-Öko-Verordnung durch eine anerkannte Kontrollstelle.
Gemäß der Verordnung dürfen Gewürze nicht mit ionisierenden Strahlen behandelt oder begast werden. Die Gewürze werden regelmäßig von unabhängigen Stellen unter anderem auf Rückstände und mikrobielle Belastungen überprüft.
Zudem verzichten die Hersteller von Bio-Gewürzen auf den Einsatz von Trennmitteln wie zum Beispiel Siliciumdioxid (E 551), andere Silikate oder Magnesiumcarbonat (E 504), auf Geschmacksverstärker und Aromen. Alle Zutaten sind stets vollständig deklariert.