Der Anbau von Sonnenblumen ist für ökologische Betriebe interessant. Denn die Ansprüche der Pflanze an Düngung und Boden sind gering. Auch der Wasserbedarf ist mit etwa 400 Millimetern pro Vegetationsphase überschaubar. Allerdings muss der Niederschlag günstig verteilt sein. So braucht die Pflanze unbedingt genügend Wasser zur Knospenbildung und Blüte, sonst drohen hohe Ertragseinbußen. Nach Abschluss der Blüte sollte es dagegen möglichst warm und trocken sein, nicht zuletzt, weil Niederschläge das Risiko für Pilzerkrankungen erhöhen.
Wertvolles Lebens- und Futtermittel
Sonnenblumen werden überwiegend zur Herstellung von Speise-Öl angebaut. Der Pressekuchen wird zu Extraktionsschrot aufbereitet und als energie- und proteinreiches Futtermittel für Rinder, Geflügel und Schweine eingesetzt. Der zweite, deutlich kleinere Verwertungsweg sind Schälsonnenblumen, die in der Ernährungsindustrie zum Beispiel als Grundlage für Aufstriche genutzt werden.
Die Nachfrage nach Sonnenblumen aus Deutschland ist für beide Verwertungsrichtungen in den letzten Jahren stetig gewachsen. 2020 stieg die gesamte Anbaufläche um 25 Prozent auf über 28.000 Hektar gegenüber 2019. Die Bio-Fläche machte davon etwa 5.600 Hektar aus (Anstieg über 50 Prozent!). Die Hauptanbaugebiete liegen in Ost- und Süddeutschland. Je nach Standort und Witterung lassen sich Erträge zwischen 1,5 und 3,5 Tonnen pro Hektar erzielen.
Bio-Sorten fehlen
Für den Anbau steht ein breites Sortenspektrum zur Verfügung, das allerdings ausschließlich auf den konventionellen Anbau ausgerichtet ist. Für warme Standorte mit ausreichend Niederschlag im Frühsommer und einem eher trockenen Hoch- und Spätsommer ist die Kultur wegen der steigenden Nachfrage aus der Lebensmittelindustrie und für die Verwertung als Futtermittel sehr interessant. Vor dem Start in den Anbau sollten aber unbedingt verbindliche Verträge mit Abnahmeunternehmen geschlossen werden.
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