Flachschorf: pustelartige Befallsstellen flach auf der Knolle aufliegend, äußere Schale zerstört (Bild oben). Buckelschorf: pustelartige Befallsstellen erhöht auf der Knolle durch die Bildung neuen Gewebes unter den Schadstellen (Bild rechts). Tiefschorf: Knollengewebe kraterförmig in die Knolle eingesunken (Bild rechts).
Schadwirkung auf die Kartoffelqualität
Kartoffeln mit Schorfbefall werden nicht direkt im Ertrag, Geschmack oder Eignung als Pflanzgut gemindert. Befallene Kartoffeln trocknen jedoch leichter aus, was die Lagerfähigkeit mindert und Gewichtsverlust nach sich zieht. Zudem entstehen Verluste durch verminderte optische Qualität durch erhöhten Schälabfall, vor Allem bei Tiefschorf, und Aussortieren. Knollen sind mit Oberflächenschorf auf bis zu 25 Prozent der Schale oder Tiefschorf (tiefer als zwei Millimeter und daher nicht durch Schälen zu beseitigen) auf bis zu 10% der Oberfläche zulässig, stärker beschädigte Knollen werden aussortiert. Nach den Berliner Vereinbarungen der Kartoffelwirtschaft (ersetzen ehemalige Handelsklassen), dürfen in den Qualitätsstufen "Qualität Extra" und "Qualität I" nur jeweils fünf beziehungsweise acht Prozent Gewichtsanteil Schorfmängel in genanntem Ausmaß aufweisen.
Biologie der Bakterienkrankheit
Der Erreger ist ein Bakterium, das ausschließlich über den Boden übertragen wird. Die Bakterien können über Wunden, Atemöffnungen oder durch die unverletzte Schale ganz junger Knollen eindringen. Hohe Temperaturen und Trockenheit während des Knollenansatzes begünstigen den Befall.
Etwa vier Wochen nach dem Knollenansatz ist junges Gewebe besonders anfällig. Besteht Befallsgefahr, verstärken Kalkung und sonstige alkalische Düngung das Auftreten. Da die Erreger sehr sauerstoffbedürftig sind, besteht eine Befallsgefahr daher eher auf leichten, gut durchlüfteten Böden und ab einem pH-Wert von 5,5.