Schadbildbeschreibung
Echter Mehltau tritt besonders bei Schäl- und Bauerngurken und weiteren Kürbisgewächsen auf. Anfangs siedeln sich auf der Blattoberseite kolonieweise erst mehlartige, weißliche, später leicht graue Pilzrasen an.
Gelegentlich geht der Befall auch von den Blattunterseiten aus. Die Kolonien wachsen zusammen und bedecken schließlich das gesamte Blatt, bevor dieses abstirbt. Später kommt es zum Befall der Blattunterseiten und Stängel. Die Früchte könne bei starkem Befall eine ungenügende Ausfärbung, fleckige Schale und schrumpelige Fruchtstiele entwickeln.
Ähnliche Schaderreger
An Kürbisgewächsen unter Glas kann auch der Echte Mehltau der Tomate auftreten. Er bildet typischerweise keine Pilzrasen an der Blattunterseite.
Falscher Gurkenmehltauan Kürbisgewächsen zeigt sich durch Blattflecken mit einem Pilzrasen an der Blattunterseite, und tritt besonders bei kühler und feuchter Witterung auf.
In Österreich wurden an den mit Zucchini verwandten Ölkürbissen die Echten Mehltaupilze Golovionmyzes cucurbitacearum und G. orontii nachgewiesen.
Schadwirkung
Der Echte Mehltau der Kürbisgewächse befällt Kürbisse, Zucchini, Gurken und Wassermelonen, im Freiland und im Gewächshaus. Er entwickelt sich besonders bei warmem und sonnigem Wetter.
Regulierungsstrategien
Vorbeugende Maßnahmen
- Sortenwahl: Angaben zur Anfälligkeit von Gurkensorten sind in der Beschreibenden Sortenliste für Fruchtgemüse (Stand: 1997) enthalten. Für den Anbau sollten nur widerstandsfähige Sorten verwendet werden. In der Regel sind die Resistenzen gegen die beiden Erreger des Echten Mehltaus an Kürbisgewächsen korreliert.
- Der vorbeugende Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln auf der Basis schwefelsaurer Tonerdepräparate oder Pflanzenextrakten zum Beispiel von Ackerschachtelhalm oder von Reynoutria sachalinensis kann die Widerstandkraft der Pflanzen erhöhen. Die Anwendung von Molke oder Milchsäurebakterien führt zu einer Veränderung des pH-Wertes und einer Besiedlung der Blattfläche mit antagonistischen Bakterien, und verringert dadurch vorbeugend die Infektionsgefahr.
Direkte Bekämpfung durch zugelassene Pflanzenschutzmittel
Derzeit sind Pflanzenschutzmittel auf der Basis folgender Wirkstoffe zugelassen:
- Schwefel
- Lecithin als Grundstoff zur Selbstherstellung eines Pflanzenschutzmittels
- Ampelomyces quisqualis (Stamm AQ 10) ist ein hyperparasitischer Pilz, der die Echten Mehltaupilze befällt. Er tritt auch natürlich in Gewächshäusern auf. Eine vorbeugende Anwendung bei Befallsgefahr sowie bei bestehendem Befall sind möglich.
- COS-OGA ist ein Mehrfachzucker der die pflanzeneigenen Abwehrkräfte gegen pilzliche Schaderreger steigert. Er ist anwendbar gegen Echte Mehltaupilze an verschiedenen Gemüsen unter Glas.
- Cerevisane, basierend auf Zellwänden des Pilzes Saccharomyces cerevisiae, wirkt präventiv durch die Aktivierung der pflanzlichen Abwehrkräfte
- Kaliumhydrogencarbonat
Bitte überprüfen Sie unbedingt die aktuelle Zulassung und Anwendungsbestimmungen, z. B. unter www.pflanzenschutz-information.de!