Verschiedene Lagerfäulen können an Kernobst auftreten, beispielsweise Schwarzfäule, Graufäule, Köpfchenschimmel und Fruchtfäulen durch Monilia oder Penicilium. Eine bebilderte Übersicht gibt das Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee.
Schadwirkung
Die Lagerfäule tritt an Äpfeln und Birnen vor Allem nach niederschlagsreichem Spätsommer und nebliger Witterung auf. Extremfälle von 30 bis 90 Prozent Befall der lagernden Äpfel wurden beschrieben. Besonders anfällig sind Früchte mit leichten Verletzungen, z.B. durch Schalenwickler, und Sorten mit großen Poren, wie Cox Orange, Golden Delicious, Goldrush, Pinova, Renette, Rubinette, Topaz und die Birnen Williams Christ und Conference.
Biologie der Lagerfäulen
Die Krankheitserreger leben das ganze Jahr über am Baum, vorwiegend in Rindenbrandstellen, Schnittwunden, Blattnarben und Blattnekrosen. Befall durch Obstbaumkrebs, Blutläuse und Apfelglasflügler verursachen Wunden die Eintrittspforten für die Erreger bieten. Die Konidien werden bei Niederschlägen aus den kompakten Sporenlagern geschwemmt und so mit dem Regenwasser auf die Frucht übertragen. Dort siedeln sich die Konidien in den Lentizellen der Fruchschale an, die sich dunkel verfärben. Der Befall ist in jedem Entwicklungsstadium möglich, mit zunehmender Fruchtreife steigt jedoch die Anfälligkeit. Niederschläge im Sommer und kurz vor der Ernte begünstigen daher eine Infektion.
Die Pilze verbleiben vorerst im Ruhestadium in den Lentizellen. Erst nach längerer Lagerdauer (fortschreitender Reife) befallen sie das Fruchtgewebe um die Lentizellen herum und führen zu den charakteristischen Symptomen. Durch die Abhängigkeit von Wasser ist eine Übertragung im Lager selten.