LindenGut: Bio Erleben-Seminar
36160 Dipperz
Das Prinzip ist einfach: Im April oder Mai übernehmen Interessierte von einem Biobauernhof in der Nähe ein kleines, bereits teilweise mit verschiedenen Gemüsesorten bepflanztes Stück Acker. Danach sind sie für die Pflege ihres jungen Gemüses selbst zuständig. Die dafür notwendigen Gartengeräte sowie das Gießwasser stellt meistens der Biobauernhof. Auf ihrer Scholle können die Parzellennutzerinnen und -nutzer dann eine Saison lang ihr frisches Gemüse selbst ernten. Ist eine Kultur abgeerntet, können die Hobbygärtnerinnen und -gärtner ihre Parzelle neu bepflanzen. Etwa zwei Stunden pro Woche sollten sie fürs Gärtnern einplanen. Als Lohn für die Arbeit winkt eine reiche Ernte. Die Erntesaison beginnt im Mai mit frischen Kräutern, Radieschen und Salaten und endet im November mit Kohl, Möhren und Kürbissen. Im Winter geht die Fläche an den Bio-Hof zurück und ruht.
Die Idee zum Gemüseselbsternten ist bereits in den 1980er Jahren in Wien aufgekeimt. Erst Ende der 1990er hat sie in Deutschland Wurzeln geschlagen: die Domäne Frankenhausen, Versuchsbetrieb der Universität Kassel, und die Stadt München waren die Vorreiter. Mittlerweile gibt es besonders in den Großstädten viele Selbsterntegärten. Aber längst nicht alle sind Bio oder gar biozertifiziert. Ausschließlich auf Bio setzen regionale Initiativen wie die Bauerngärten in Berlin und Gartenglück in Köln. Die Ackerhelden vermitteln und betreuen bundesweit biozertifizierte, vorbepflanzte Parzellen auf zahlreichen Bio-Betrieben. Hier können die Kundinnen und Kunden sicher sein, dass auf ihrer Gemüseparzelle keine chemisch-synthetischen Spritzmittel und Kunstdünger landen. Eine unabhängige Kontrollstelle überprüft die Einhaltung der Richtlinien. Die mit 40 Kulturen bepflanzten Gemüseäcker (40 Quadratmeter für 249 Euro) können bis zu vier Personen mit Bio-Gemüse versorgen. "In einer Kundenumfrage haben wir herausgefunden, dass unsere Kunden durchschnittlich Bio-Gemüse im Wert von 623 Euro geerntet haben", berichtet Tobias Paulert von den Ackerhelden. Alternativ gibt es auch Hochbeete zum Kaufen.
Ein weiteres Plus ist der soziale Mehrwert: Das Hegen eigener Pflanzen und das Gärtnern unter Gleichgesinnten macht einfach Spaß. Kinder können hier das Gärtnern von klein auf erleben und erlernen. So eignen sich Selbsterntegärten gut für Kindergärten, Schulen oder Flüchtlingsgruppen. Wer mitmachen will, muss kein Profi sein, aber selbst biologisch gärtnern. Die Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner tauschen ihr Wissen untereinander und bekommen Pflanz- und Pflegetipps vom Anbieter. Beispielsweise bieten die Ackerhelden Workshops vor Ort an, informieren per Newsletter und Kundenmagazin und beraten per Telefon und Email. Ausführlich beschrieben ist das erfolgreiche Selbstgärtnern in ihrem Buch "Ackerhelden – Biogärtnern für Einsteiger". Hier finden Gartenfrischlinge hier jede Menge Informationen: von der Aussaat bis zur Ernte und Lagerung.
Hinweis: Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gerne nehmen wir weitere Anbieter auf. Senden Sie eine E-Mail an info@oekolandbau.de.
Münchner Krautgärten: 8 Standorte in München
www.gartenglueck.de: 2 Standorte in Köln und einer in Troisdorf
Gut Schäferhof Appen und Fischbecker Heide
Unser Land / Sonnenäcker: 10 Standorte in Bayern
Wirtschaftsbetrieb Lehr- und Versuchsbetrieb Hessische Staatsdomäne Frankenhausen
GemüseSelbstErnte: Rosdorf bei Göttingen
Meine Bioernte: Möhringen
Öcher Ökogärten: VIA Gut Hebscheid in Aachen
Letzte Aktualisierung 09.05.2023