Da die Anzahl der gezeichneten Genossenschaftsanteile die finanzielle Basis eines Ladens bildet, ist es für alle Kooperativen, die dieses Konzept anstreben, wichtig, eine kritische Masse an Mitgliedern zu gewinnen. Diese kritische Masse dient allerdings auch dazu, die Ladenöffnungszeiten und damit die verschiedenen Arbeitsschichten abdecken zu können. "Unser ursprüngliches Ziel zur Eröffnung waren 800 Mitglieder. Wir kamen allerdings nur auf 700, was schlussendlich ausreichend war. Aber ich würde sagen, dass es nicht weniger als 600 sein sollten, wenn man fünf bis sechs Tage die Woche von acht Uhr bis 20 Uhr geöffnet haben will. Denn man muss es schaffen, diese Zeiten auch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abdecken zu können", meint Quentin von FoodHub.
Der Großteil der Mitglieder von FoodHub kommt aus einem Umkreis von rund 1,5 Kilometern – also in direkter Nachbarschaft. "Natürlich gibt es noch einen kleinen Teil, der einfach überzeugt von diesem Konzept ist und auch aus größerer Entfernung anreist. Aber die meisten sind in relativ kurzer Zeit im Laden", erzählt der FoodHub-Mitbegründer.
Da FoodHub ein Vollsortiment anbietet, können die Mitglieder eigentlich alles im eigenen Laden erwerben, was sie zum täglichen Leben benötigen. "Für mich war das auch ein Grund, einen solchen Laden mitzugründen. Früher musste ich mehrere Läden abklappern, um möglichst Bio einzukaufen. Jetzt habe ich alles, was ich im Alltag brauche an einem Standort und das in Bio-Qualität", freut sich Quentin. Inzwischen bietet der Laden rund 98 Prozent Bio-Produkte an.
Auch Saisonalität und Regionalität sind bestimmende Kriterien bei der Auswahl. "Wir haben aber auch Sachen im Grundsortiment, die nicht regional sind. Aber wir müssen natürlich auch auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder eingehen. Wenn man sich mit Mitarbeit und gezeichneten Anteilen engagiert und dann aber nicht alles vorfindet, was man zum täglichen Leben benötigt, riskiert man, dass die Mitglieder austreten und woanders einkaufen gehen. Wir informieren an jedem Produkt über die Herkunft und bieten auch Saisonkalender an. Jede und jeder muss also selbst für sich entscheiden, was er oder sie kauft. Das wollen wir nicht vorgeben", bekräftigt Quentin.
Ziel ist es, bei gewissen Produkten wie Mehl, Obst und Gemüse immer auch eine regionale Alternative bieten zu können. In der Regel kommen diese Produkte dann auch aus einem Umkreis von maximal eineinhalb Stunden Fahrt. "Wenn es weiter entfernt ist, arbeiten wir mit Direktlieferanten zusammen, die uns in erster Linie mit einem Sortiment an Trockenwaren beliefern", so Quentin.