Warum Bio-Lebensmittel in öffentlichen Küchen?

Warum Bio-Lebensmittel in öffentlichen Küchen?

Zahlreiche öffentliche Küchen servieren ihren Gästen bereits Gerichte aus Bio-Zutaten. Aber warum eigentlich? Wir zeigen, welche Argumente für Bio-Lebensmittel in öffentlichen Küchen sprechen und warum mehr Bio in der Gemeinschaftsverpflegung dazu beitragen kann, Umwelt und Klima zu schützen, die Artenvielfalt zu erhalten und den Geschmack der Gäste treffen.

Anders als im Lebensmitteleinzelhandel sind Bio-Produkte in der Gemeinschaftsverpflegung bisher noch nicht so sehr verbreitet. Dabei gibt es viele Gründe, warum öffentliche Küchen auf Bio umsteigen sollten. Vorreiter-Kommunen wie die Bio-Städte Bremen, Dresden und München machen dabei gute Erfahrungen. Bio-Lebensmittel punkten mit ökologischen Argumenten sind auch aus Sicht der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für die Region von Vorteil. Sie können damit ein wichtiger Teil einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie sein, besonders wenn sie politisch verbindlich festgeschrieben werden.


Erklärfilm "Warum Bio in öffentlichen Küchen?"


Umweltschutz durch Bio

Der Kerngedanke des ökologischen Landbaus ist das Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Dementsprechend werden beim ökologischen Landbau nicht nur qualitativ hochwertige Produkte erzeugt, sondern die Umwelt wird aktiv geschützt – beispielsweise durch den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel. Die umweltschonende Erzeugung von Bio-Lebensmitteln schützt damit zum Beispiel die Gewässer und Böden. Das ist nicht nur für die Umwelt gut, sondern auch für das Klima: Der hohe CO2-Ausstoß bei der Produktion von Pflanzenschutzmitteln wird vermieden, gleichzeitig speichern Bio-Böden durch ihren höheren Humusgehalt mehr CO2 ein als andere Böden. Auch die vielen Tier-, Insekten- und Pflanzenarten profitieren davon. Der ökologische Anbau von Lebensmitteln schützt sie und trägt zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Ökologisch bewirtschafte Flächen beherbergen bei Insekten etwa 26 Prozent und bei Feldvögeln etwa 36 Prozent mehr Arten. Bei der Flora sind es sogar 95 Prozent. Landwirtschaftlichen Nutztieren bietet der ökologische Landbau mit seinen hohen Anforderungen an die Tierhaltung gute Voraussetzungen für ein artgerechtes Leben.


Interview: Warum setzen Kommunen Bio-Lebensmittel ein?

Dr. Darya Hirsch (Bio-Stadt Bonn), Mücella Demir (Bio-Stadt Bremen), Astrid Engel (Bio-Stadt München) und Elke Oelkers (Bio-Stadt und Öko-Modellregion Regensburg) sprechen im BioBitte-Interview darüber, warum ihre Städte Bio-Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung einsetzen.


Damit Bio nicht einfach nur ein leeres Versprechen bleibt, wird der ökologische Landbau streng kontrolliert. Wer das Bio-Siegel beziehungsweise die Begriffe "Bio" oder "Öko" verwendet, ist kontrollpflichtig und muss sich bio-zertifizieren lassen. Öffentliche Küchen können sicher sein, dass die eingekauften Bio-Lebensmittel weniger Zusatzstoffe aufweisen und jederzeit nach den Maßgaben des ökologischen Landbaus erzeugt wurden. 

Downloads zum Thema

Argumente für Bio-Lebensmittel

Das BioBitte-Infoblatt zeigt auf einen Blick, warum Bio-Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung sinnvoll sind und gibt Entscheiderinnen und Entscheider nützliche Argumente an die Hand.

Infoblatt "Argumente für Bio-Lebensmittel in Kommunen" (PDF-Dokument)

Bio-Vorliebe weit verbreitet

Der Einsatz von Bio-Lebensmitteln passt auch zum neuen Konsumverhalten der Bevölkerung. Im Öko-Barometer 2021 gaben beispielsweise 38 Prozent der Befragten an, häufig oder ausschließlich Bio-Lebensmittel einzukaufen. Im Ernährungsreport 2022 gaben 60 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher an, beim Einkauf auf das Bio-Siegel zu achten. Das zeigt: Immer mehr Menschen legen Wert auf ökologisch erzeugte Lebensmittel. Indem öffentliche Küchen auf Bio setzen, werden sie den veränderten Erwartungen der Gäste an ihre Ernährung gerecht. Der Umstieg auf Bio ist damit auch eine gute Gelegenheit, das Menü der eigenen Küche weiterzuentwickeln. So können öffentliche Küchen die Geschmäcker ihrer Gäste noch besser treffen.

Bio verspricht Qualität – und Qualität setzt sich durch. Öffentliche Küchen, die in der AHV auf Bio-Lebensmittel setzen, sind ein Aushängeschild für Ihre Kommunen und Regionen. Sie können als Vorbild vorangehen und mit anderen ihr Wissen teilen, zum Beispiel auf BioBitte-Veranstaltungen. Kommunen und öffentliche Einrichtungen, in denen die AHV einen hohen Bio-Anteil aufweist, können dies effektiv für die eigene Außendarstellung nutzen.


Interview: Warum setzen die LWL-Kliniken Bio-Produkte ein?


Bio gut für die Region

Der Einsatz von Bio-Lebensmitteln stärkt zusätzlich die gesamte Region. Indem öffentliche Küchen Bio-Produkte aus regionalem Anbau beschaffen, unterstützen sie regionale Wertschöpfungsketten. Es entstehen neue Partnerschaften und Netzwerke, die ganzheitlich wirken und es Kommunen ermöglichen, sich zukunftsfähig aufzustellen.


Mehr dazu auf Oekolandbau.de:

Letzte Aktualisierung 26.10.2022

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