Agroforstwirtschaft bietet zahlreiche Vorteile für Klima, Boden und Biodiversität. Doch hohe Anfangsinvestitionen erschweren die Umsetzung. Neben wenigen staatlichen Programmen unterstützen zunehmend private und zivilgesellschaftliche Initiativen landwirtschaftliche Betriebe bei der Etablierung.
Das Interesse an Agroforstwirtschaft wächst. Immer mehr Landwirtinnen und Landwirte möchten Bäume auf ihren Flächen integrieren – für mehr Biodiversität, Erosionsschutz, Klimaresilienz oder zur langfristigen Wertschöpfung. Doch dem Wunsch nach Umsetzung stehen häufig hohe Anfangsinvestitionen im Weg. Die Betriebe müssen zunächst in Vorleistung gehen, während sich wirtschaftliche Erträge meist erst nach mehreren Jahren, bei bestimmten Systemen wie Wertholzbäumen sogar erst nach Jahrzehnten einstellen.
Zwar bieten einige Bundesländer inzwischen Investitionsförderungen für Agroforstsysteme an, doch diese sind bislang eher die Ausnahme. Informationen zu diesen Programmen und den jeweiligen Konditionen finden Sie auf der Plattform "Agroforst Jetzt – Förderlandschaften".
Selbst dort, wo solche Programme bestehen, reichen die Zuschüsse oft nicht aus, um die hohen Anlagekosten zu decken. Hinzu kommt, dass viele Betriebe die Antragstellung als aufwendig empfinden – sei es aufgrund komplexer Nutzungskonzeptpflichten, naturschutzrechtlicher Prüfungen oder langer Bearbeitungszeiten.
Angesichts dieser Hürden gewinnen private und zivilgesellschaftliche Initiativen zunehmend an Bedeutung. Sie bieten finanzielle Unterstützung, Beratung oder Pflanzmaterial – oft flexibler und praxisnäher als staatliche Programme. Im Folgenden stellen wir ausgewählte Förderinitiativen, Programme und Stiftungen vor, die landwirtschaftliche Betriebe bei der Umsetzung von Agroforstsystemen konkret unterstützen.
Weitere Finanzierungsmöglichkeiten für Agroforstvorhaben
Auch Baumpatenschaften und Crowdfunding bieten Landwirtschaftsbetrieben die Möglichkeit der Co-Finanzierung.
Bei Baumpatenschaften zahlen die Paten einen festen Betrag, um die Pflanzung und/oder Pflege der Bäume zu finanzieren. Oft erhalten die Paten dafür ein ideelles Dankeschön, zum Beispiel in Form einer Urkunde. Baumpatenschaften können eigenständig organisiert oder über Web-Plattformen vermittelt werden.
Crowdfunding ermöglicht die Finanzierung von Agroforstprojekten durch viele einzelne Unterstützerinnen und Unterstützer – meist online. Besonders geeignet sind öffentlichkeitswirksame Vorhaben mit regionalem oder ökologischem Nutzen. Je nach Plattform können Sachkosten (z. B. Pflanzgut, Werkzeuge) sowie Pflegekosten übernommen werden. Erfolgreiche Kampagnen profitieren zudem von höherer Sichtbarkeit und einem positiven Image.
Beispiele für Crowdfunding-Plattformen, die für Agroforstvorhaben in Frage kommen, sind:
Der Deutsche Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) berät interessierte Landwirtschafts-, Gartenbau- und Weinbaubetriebe kostenlos zu aktuellen Fördermöglichkeiten: beratung@defaf.de