Durch Mehltau befallene Knospen sind dünner als gesunde, die Knospenschuppen erscheinen trocken und stehen leicht gespreizt, zudem treiben sie etwas später aus.
Bei Ausbruch der Krankheit werden Blüten, junge Blätter und Triebspitzen von einem puderartigen, weißen Pilzbelag überzogen. Ein Befall führt im Frühjahr zu spätem Austrieb mit verkrüppelten Blättern und zu geschädigten Blüten, die dann nicht mehr in der Lage sind, normale oder überhaupt Früchte auszubilden.
Deformierte Blütenblätter und befallenes Blattwerk vertrocknen und fallen ab, bei starkem Befall vertrocknen auch die Endknospen. Befallene Früchte weisen eine netzartige Berostung auf.
Schadwirkung im Kernobstanbau
Apfelmehltau befällt hauptsächlich Äpfel, kann aber auch an anfälligen Birnen- und Quittensorten auftreten, bei denen eher lokalisierte Schäden und hauptsächlich Fruchtberostung auftreten. Besonders gefährdet sind junge Apfelanagen und Jungpflanzen in Baumschulen. Jungtriebe sterben ab und der Zuwachs fällt aus. Dichte Bepflanzung und niedrige Stämme fördern Mehltau. Anfällige Sorten sind: Alkmene, Boskoop, Braeburn, Cox Orange, Idared, Jonagold, Jonathan, Gala, Goldparmäneund Weißer Klarapfel.
Biologie der Pilzkrankheit
Der Mehltau überwintert als Mycel hauptsächlich in befallenen Knospen. Im Frühjahr wächst der Pilz mit dem Austrieb aus den Knospen heraus und befällt neugebildete Blätter, Sprosse und Blütenorgane.
Von Mai bis Juni herrscht die höchste Infektionsgefahr. Die Besiedlung neuer Knospen erfolgt ab Knospenaufbruch bis Mausohrstadium, ab 12 Grad werden sehr viele Sporen verbreitet. Ideale Infektionsbedingungen sind hohe Temperaturen (20 Grad) und hohe Luftfeuchtigkeit.
Die Anfälligkeit der Obstbäume lässt mit zunehmendem Alter der Blätter nach, nach sechs Tagen sind diese nur noch gering anfällig, mit etwa ein bis zwei Wochen sind sie weitestgehend, mit drei Wochen vollständig resistent. Die Sporen können nur wenige Meter vom Wind verschleppt werden.