Der Rote Brenner tritt zumeist nach häufigen Regenfällen im April und Mai auf und befällt Triebe und Blätter, vornehmlich im unteren Bereich der Pflanze. Er besiedelt die Blattadern und führt zu gelblichen (Weißweinsorten) oder roten (Rotweinsorten) Verfärbungen die scharf von den Hauptblattadern begrenzt sind. Später verdorren die befallenen Blattpartien. Bei starkem Befall fallen die Blätter frühzeitig ab.
Infiziert der Rote Brenner in Ausnahmejahren die Gescheine, verdorren diese. Befallene Trauben weisen kleine schwarze Punkte auf. Roter Brenner tritt nicht abrupt auf, sondern baut sich über mehrere Jahre auf.
Ähnliche Schaderreger
Falscher Mehltau verursacht ähnliche Blattflecken, die aber nicht durch Blattadern begrenzt sind.
Schadwirkung im ökologischen Weinbau
Der Rote Brenner tritt vor Allem in trockenen, warmen Lagen auf, insbesondere auf steinigen und humusarmen Böden. Das sind in Deutschland hauptsächlich die Weinanbaugebiete Baden, Franken, Nahe und Ahr. In Extremfällen und ohne Gegenmaßnahmen kann sich der Befall auf ds gesamte Laub ausdehnen und bis zu über 70 Prozent Ertragsausfall entstehen.
Biologie der Pilzkrankheit
Der Pilz überwintert in befallenem Reblaub am Boden als Zersetzerpilz, und kann so mehrere Jahre ohne Infektion überdauern. Er entwickelt im Verlauf des Frühjahrs bei guter Bodendurchfeuchtung und Temperaturen über 10 Grad Fruchtkörper, die von April bis Juli bei feuchter Witterung (10 bis 15 Millimeter Niederschlag und mindestens 13 Grad) Sporen ausschleudern, die junge Reborgane infizieren. Die Sporen werden nur nach Niederschlägen während der Abtrocknungsphase freigesetzt.
Die Spore keimt auf dem Blatt und dringt an jeder beliebigen Stelle aktiv in das Blatt ein (Wasser und Spaltöffnungen nicht notwendig). Die Infektion ist zwischen 5 Grad und 25 Grad möglich. Nach der Infektion wächst der Pilz in den Leitungsbahnen und verstopft diese. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis drei Wochen, das Temperaturoptimum liegt bei 18 Grad bis 20 Grad.
Regulierungsstrategien: vorbeugen und bekämpfen
Vorbeugende Maßnahmen
Die Beseitigung des befallenen Reblaubs kann das Sporenpotential im Folgejahr stark reduzieren. Bei geringem Befall können die wenigen betroffenen Blätter beim Auftreten erster Symptome entfernt und entsorgt werden. Bei stärkerem Auftreten ist eine Beseitigung des gesamten Reblaubs praktisch kaum umsetzbar.
Eine Förderung des Bodenlebens und insbesondere der Regenwurmaktivität kann den Abbau des infektiösen Reblaubs über den Winter verbessern.
Erhöhung der Widerstandkraft der Rebe durch ausreichende Düngung und Bodenverbesserung
Pflanzenstärkungsmittel zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit, insbesondere Mittel auf Basis schwefelsaurer Tonerde und mit Siliziumquellen (Wasserglas, Schachtelhalmextrakt) können dem Pilz das Eindringen durch die gesunde Pflanzenoberfläche erschweren. Die Mittel müssen vorbeugend und wiederholt gespritzt werden und sind teilweise auch als Beimischungen zu anderen Pflanzenschutzmitteln einsetzbar. Alle Rebsorten sind anfällig für Roten Brenner
Meist beschränkt sich der Rote Brenner auf flachgründige, steinige, humusarme, trockene Hanglagen.
Direkte Bekämpfung mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln
Pflanzenschutzmittel auf Basis von Kupferhydroxid können ab dem Dreiblattstadium bis zur Blüte bei Infektionsgefahr (Bodenfeuchtigkeit) gespritzt werden.
Die Aufwandmenge der Kupferpräparate ist mit maximal drei Kilogramm pro Hektar und Jahr stark begrenzt und erfordert ein genaues Anwendungsmanagement, um für die kritischen Befallszeiträume wie auch für die Abschlussbehandlung noch ausreichende Kupfermengen zur Verfügung zu haben.
Die Anzahl der Behandlungen pro Jahr ist nicht begrenzt, aber es gelten Anwendungsbestimmungen hinsichtlich Verlustminderung sowie Abstandsregelungen zu beachten.
Da sich Kupfer schädlich auf Regenwürmer auswirkt, die aber auch für den Abbau des infizierten Reblaubes von Bedeutung sind, ist ein sparsamer Gebrauch besonders bedeutsam.
Auf unserer Webseite verwenden wir Cookies, die unter „Cookie-Einstellungen anpassen“ näher beschrieben werden. Notwendige Cookies werden für grundlegende Funktionen der Webseite benötigt, um eine optimale Nutzung zu ermöglichen. Dadurch ist gewährleistet, dass die Webseite einwandfrei funktioniert. Darüber hinaus können Sie Cookies für Statistikzwecke zulassen. Diese ermöglichen es uns, die Webseite stetig zu verbessern und Ihr Nutzererlebnis zu optimieren. Ihre Einwilligung zur Nutzung der Statistik-Cookies ist freiwillig und kann in der Datenschutzerklärung dieser Webseite unter „Cookie-Einstellungen“ jederzeit widerrufen werden. Datenschutzerklärung Impressum