WerterHahn: Produkte von Zweinutzungs- und Bruderhähnen

Projekt WerterHahn: Produkte von Zweinutzungs- und Bruderhähnen vermarkten

Ziel des BÖL-Projekts "WerterHahn" ist es, eine Wertschöpfungskette für Hahnenfleischprodukte aufzubauen. Durch die Vernetzung von Landwirtschaftsbetrieben, Schlachtungs- und Verarbeitungsunternehmen, dem Handel und der Gastronomie soll die Vermarktung deutlich verbessert werden. Im Interview berichten Maria Hermann und Joachim Jeske über die Ziele und Maßnahmen des Projektes.

Oekolandbau.de: Um was geht es bei dem Projekt "WerterHahn" und welche Ziele sollen erreicht werden? 

Maria Hermann: Ziel des Projektes ist es, eine bundesweit funktionierende Wertschöpfungskette für ökologisch erzeugte Bruder- und Zweinutzungshahnprodukte zu schaffen und bestehende regionale Wertschöpfungsketten auszubauen. Durch die Vernetzung von Erzeugungs-, Schlacht- Verarbeitungs- und Handelsunternehmen sowie Gastronomiebetrieben soll die Vermarktung deutlich verbessert werden. Dazu wird unter anderem eine Online-Vermarktungsplattform entwickelt, auf der Angebot und Nachfrage von Hahnenfleischerzeugnissen zusammengebracht werden.

Maria Herrmann

Vor dem Einstieg in das Projekt "WerterHahn" studierte Maria Hermann Öko-Agrarmanagement im Master an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde. Die Studienzeit nutzte sie, um vielfältige Einblicke in die Arbeits- und Wirkungsmechanismen von Akteurinnen und Akteuren in der Bio-Branche zu erhalten. Sie arbeitete im Bio-Getreidehandel und verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben und hat sich im Studium auf den Bereich Agrar-Marketing konzentrierte. Deutlich wurde ihr dabei, dass neben den fachlichen Kompetenzen Kommunikation und Networking in allen Bereichen zentrale Schlüssel zum Erfolg sind. Mit dieser Erfahrung und ihrer Vision eines verantwortungsbewussten Nutztiereinsatzes arbeitet sie zusammen mit Joachim Jeske im Rahmen des Projektes WerterHahn an mehr Wertschätzung und mehr Wertschöpfung für die Bruder- und Zweinutzungshähne.

Oekolandbau.de: Was ist Ihre Aufgabe in dem Projekt?

Joachim Jeske: Im Rahmen des Projektes hat die Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) gemeinsam mit der Brudertier Initiative Deutschland e.V.(BID) und der Bauckhof GmbH eine Koordinationsstelle eingerichtet. Maria Herrmann und ich koordinieren das Projekt als Wertschöpfungskettenmanager(-in). Maria arbeitet vor allem im Homeoffice und koordiniert, strukturiert und organisiert die vielen Projektdetails. Ich nehme einen Großteil der Termine vor Ort bei interessierten Unternehmen aus Erzeugung, Verarbeitung, Handel und Gastronomie wahr. Dazu gehört auch die Teilnahme an Messen, Info-Treffen, Gesprächen und Verhandlungen mit den Akteurinnen und Akteuren entlang der Wertschöpfungskette. Gemeinsam führen wir Online-Schulungen zur Vermarktungsunterstützung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Handel durch.

Joachim Jeske

Als Landwirtssohn und gelernter Landwirt lernte Joachim Jeske die Wertschöpfungsketten des Marktes schon in jungen Jahren intensiv kennen. Vielleicht hat es ihn auch deshalb nach seinem Zivildienst beruflich in eine andere Richtung gezogen. Marketing ist sein beruflicher Schwerpunkt geworden. Besonders das handelsstufenübergreifende Vertriebs-Marketing hat es ihm seit mehreren Jahrzehnenten angetan. Handelsstufen übergreifen bedeutet: ein Produkt vom Erzeugungsbetrieb über den Handel erfolgreich zu vermarkten. Damit dies gelingt, ist viel Detailwissen über die Vermarktungsstufen sowie das Konsumverhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern notwendig. Dieses Detailwissen hat er sich als selbstständiger Berater in der Bio-Branche, aber auch im konventionellen Markt erarbeitet. Sehr gerne bringt er diesen offenen Blick und seine Expertise in das Projekt "WerterHahn" ein. 

Maria Hermann: Ein wichtiger Meilenstein innerhalb unseres Projektes war die Ausarbeitung und Durchführung einer digitalen, qualitativen Umfrage bei etwa 500 Betrieben.


ÖTZ-Fachforum 2023 | WerterHahn – Ergebnisse der ÖTZ-Umfrage


Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Umfrage überführen wir gerade in einem Testlauf in einen digitalen Hofladen. Ein Großteil der Betriebe, die Zweinutzungshühner oder Bruderhähne halten, haben ihren Vertrieb stark auf Direktvermarktung ab Hof ausgerichtet. Ein digitaler Hofladen erweitert die Vermarktungsmöglichkeiten erheblich.


ÖTZ-Fachforum 2023 | WerterHahn – Wertschöpfung und Vermarktungsunterstützung für Hahn und Henne


Projektinfos

Weitere Informationen rund um das Projekt finden Sie im Projektsteckbrief.

Das Projekt wird über die Förderrichtlinie RIWERT gefördert. Die Richtlinie ist eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau, initiiert und finanziert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Letzte Aktualisierung 23.05.2023

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