Gerbachhof

Gerbachhof: Wissen weitergeben

Auf dem Gerbachhof werden seltene Kulturen wie Süßlupine und Kichererbse angebaut. Der Bio-Hof zählt zu den Öko-Leitbetrieben Rheinland-Pfalz und führt Praxisversuche im Ackerbau durch.

Uli Zerger und Eva Mundkowski bewirtschaften seit 25 Jahren den Gerbachhof in der Pfalz. Nun befinden sie sich mitten im Prozess der außerfamiliären Hofübergabe – eine ziemliche Herausforderung, über die hier ganz offen und ohne Scheu kommuniziert wird. Markus Reisle und Melanie Seeber, die 2020 in den Bioland-Betrieb eingestiegen sind, möchten den Hof zukünftig weiterführen und weiterentwickeln.


#OekoHofEinblicke // Folge #7: "Kichererbsen mögen's heiß", Gerbachhof

Vielerorts waren die letzten Sommer viel zu trocken. Das stellt Landwirtinnen und Landwirten vor große Herausforderungen. Anpassungsmaßnahmen an die Trockenheit und den Klimawandel müssen her! Markus Reisle, Betriebsleiter des rheinland-pfälzischen Gerbachhofs, setzt deshalb erstmals auf den Anbau von Kichererbsen. Wie das Experiment aussieht, zeigt er uns im Video "Kichererbsen mögen's heiß". 

#OekoHofEinblicke


Schafe, Ziegen, Hühner

Seit kurzem gibt es wieder einen kleinen Tierbestand auf dem Hof: Auf den zugebuschten Flächen weidet eine kleine Herde Schafe und Ziegen. Gerade erst wurde der Gerbachhof für diese Form der Beweidung mit dem "Unsere Heimat & Natur"-Naturschutzpreis von EDEKA Südwest ausgezeichnet. Zudem leben neuerdings auch 450 Legehennen in einem Mobilstall auf den Kleegrasflächen des Betriebs.

Lupinen und andere Kulturen

Der Gerbachhof war vor 20 Jahren einer der ersten, der sich in Deutschland mit dem Anbau von Lupinen beschäftigte. Die Süßlupinen eignen sich, ganz im Gegensatz zur Gartenlupine, zum Verzehr, beispielsweise für Brotaufstriche, Fleischersatzprodukte, Kaffee oder Joghurt. Der große Vorteil im Anbau: sie wurzeln tief, lockern den Boden und benötigen keinen Dünger. Als neue Kulturen werden Kartoffeln, Linsen, Trockenbohnen und Kichererbse angebaut.

In achtjähriger Fruchtfolge werden darüber hinaus auch Weizen, Dinkel, Hafer, Roggen, Hirse und Klee-Luzernegras auf knapp 75 Hektar Ackerflächen angebaut. Der Hof kooperiert dabei mit anderen Bauernhöfen aus der Region: Der erste Luzernenschnitt geht an einen Rinderhalter im Austausch für Kuhmist; Stroh an einen Champignon-Erzeuger im Gegenzug für "Champost".

Bildung

"Wir möchten unser Wissen über die ökologische Landwirtschaft auch an die nächste Generation weitergeben", sagt Markus Reisle. "Dafür arbeiten wir mit Kindergärten und Schulklassen aus der Region zusammen, etwa im Projekt 'Entdecker-Acker': Mit den Kindergartenkindern bauen wir gemeinsam Hafer, Kichererbsen und Kartoffeln an, simulieren so eine kleine ökologische Fruchtfolge. Die Ernte können die Kinder dann selbstverständlich im Kindergarten gemeinsam verputzen."

Betriebsinfos

Mehr Infos zum Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau:

Letzte Aktualisierung 10.01.2023

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