Soja aus der Heimat

Soja aus der Heimat

Sojamilch, -joghurt, -schnetzel oder Tofu: Immer mehr Menschen steigen auf die pflanzliche Alternative um. Weil sie Kuhmilchprodukte nicht vertragen, sich vegan ernähren oder einfach, weil es ihnen schmeckt. Auch als Tierfutter sind die Hülsenfrüchte äußerst beliebt. Kein Wunder, denn Sojabohnen enthalten vergleichsweise viel Eiweiß, und das in einer für die menschliche Ernährung und die Tierfütterung sehr günstigen Zusammensetzung. Die Nachfrage nach Sojabohnen ist bei uns entsprechend hoch. Der weit überwiegende Teil des in Deutschland verwendeten Sojas stammt aus Überseeimporten, vorwiegend aus den USA und Südamerika. Die Hauptanbauländer setzen voll auf Gentechnik: Laut internationalen Agrarstatistiken sind rund 80 Prozent der weltweit angebauten Sojabohen gentechnisch verändert. Wer GVO (gentechnisch veränderte Organismen) vermeiden will, hat es immer schwerer. Selbst bei Bio-Ware besteht die Gefahr von Verunreinigungen, beispielsweise durch Auskreuzung von Gentechnikpflanzen oder beim Transport und der Lagerung. Weite Transportwege und die Regenwald-Abholzung fördern zudem den Ruf nach Alternativen.

Qualität und Quantität müssen stimmen

Diese Alternative heißt heimischer Anbau. Besonders im ökologischen Landbau ist die Nachfrage groß. Soja ist eine wärmeliebende Pflanze. Daher befindet sich ein Großteil der derzeit rund 34.000 Hektar Anbaufläche im Süden Deutschlands, in Bayern und Baden-Württemberg. Das Problem im etwas kühleren Norden ist gar nicht unbedingt, dass die Sojapflanzen dort nicht ordentlich wachsen, sondern dass manche Sorten nicht rechtzeitig reif werden, bevor der kühl-feuchte Herbst kommt. Die Forscher versuchen deshalb Sojasorten zu züchten, die auch in einem etwas kühleren Klima möglichst früh reifen. Weitere Zuchtziele sind ein lohnender Ertrag und ernährungsphysiologische Qualitäten, die für die Herstellung von Lebens- und Futtermitteln geeignet sind.

Nährstoffe für den Boden

Viele Landwirtinnen und Landwirte wollen die von ihnen angebauten Sojabohnen auf ihrem eigenen Hof verfüttern. Das ist aber nicht ohne weiteres möglich. Die Sojabohnen müssen hitzebehandelt werden, damit die Nutztiere sie optimal verdauen können. Bisher gibt es nur wenige Anlagen zur Aufbereitung von Sojabohnen. Einer der Schlüsselfaktoren für mehr heimischen Sojaanbau ist deshalb die Möglichkeit zur Verarbeitung auf dem eigenen Hof. Mobile oder hofeigene Aufbereitungsanlagen werden deshalb derzeit erprobt.

Neben den Früchten sind auch die Wurzeln der Sojabohne ein Gewinn. Genau wie Klee, Ackerbohne und andere Hülsenfrüchte bindet die Sojabohne in Symbiose mit den sogenannten Knöllchenbakterien in ihren Wurzeln Stickstoff aus der Luft. Einen Teil dieses wertvollen Pflanzennährstoffs lässt die Sojapflanze nach der Ernte über Wurzel- und Pflanzenreste im Boden zurück. Dort steht er für die nachfolgenden Kulturen als Dünger zur Verfügung. Diesen Effekt nutzen die Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern bei der Wahl der Fruchtfolge. Wenn nach der Sojabohnenernte auf dem Acker zum Beispiel Mais, Kartoffeln, Getreide oder Gemüse angebaut werden, können diese Pflanzen einen Teil ihres Bedarfs an Stickstoff für ihr Pflanzenwachstum aus den Hinterlassenschaften der Soja decken.


Letzte Aktualisierung 03.04.2023

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