Oekolandbau.de: Wie sieht denn ein typischer Tagesablauf in Ihrer Bauernhof-Waldkita aus?
Hampl: Morgens treffen wir uns alle unterhalb vom Hof und laufen anschließend gemeinsam zu unserem Tagesziel. Das kann der Bauernhof sein oder einer unserer Wald- und Wiesenplätze. Unterwegs lassen wir den Kindern Raum, ihre Umgebung zu entdecken. Am Ziel angekommen machen wir unseren Morgenkreis, bei dem wir den Tagesablauf mit den Kindern besprechen und frühstücken. Für die Kleinen ist der Vormittag um 11:30 Uhr, für die Großen um 12:30 Uhr mit einem Schlusskreis beendet. Alle Kinder, die bis zum Nachmittag bleiben, gehen mit uns zum Bauernhof. Dort gibt es Mittagessen vom Hof. Die Betreuung geht dann bis 16 Uhr. Meistens erforschen die Kinder den Hof, schauen Bücher an oder basteln. Auf dem Hof fallen immer wieder besondere Arbeiten an, wie zum Beispiel die Schafschur oder die Heumahd. Da sind wir mit den Kindern immer dabei.
Oekolandbau.de: Worauf müssen die Erzieherinnen in Feld, Wald und Stall besonders aufpassen?
Hampl: Die Gruppe wird nicht durch den geschlossenen Raum zusammengehalten, sondern durch die Gruppe als solche. Deshalb müssen die Erzieherinnen natürlich wachsamer sein. Wir haben dazu Regeln aufgestellt. Beispielsweise haben wir Wartepunkte festgelegt, bei denen vorausrennende Kinder auf alle anderen warten müssen. Die Kinder lernen diese Regeln sehr schnell und halten sich auch daran. Wir müssen auf das Wetter achten. Bei Sturmwarnung gehen wir nicht in den Wald und bei starker Sonneneinstrahlung suchen wir uns schattige Plätze. Auf dem Hof dürfen die Kinder nicht auf Maschinen oder Anhänger klettern. Zu den Tieren dürfen sie nur in Begleitung. Außerdem dürfen die Kinder Kräuter und Beeren nicht einfach abpflücken und essen. Sie sollen Bescheid sagen und dann besprechen wir das. Mit der Zeit lernen sie auch selbst, die Pflanzen zu bestimmen.