Landwirtinnen und Landwirte, die sich dafür interessieren, einen sozialen Betriebszweig aufzubauen, wird angeraten, vorab eine genaue Betriebsanalyse vorzunehmen. Dabei sollten die Stärken und Schwächen des eigenen Betriebs sowie aller beteiligten Personen – inklusive der Familienmitglieder – analysiert und bewertet werden. Auch mit den Chancen und Risiken der Branche sollten man sich gut vertraut machen.
Die LfL stellt in dem oben bereits erwähnten Leitfaden eine speziell auf die Soziale Landwirtschaft zugeschnittene Anleitung für eine Umfeld- und Unternehmensanalyse zur Verfügung. Darüber hinaus bietet der Leitfaden übersichtliche Steckbriefe, in denen die verschiedenen Angebotsformen Sozialer Landwirtschaft beschrieben sind. Mit Hilfe dieser Steckbriefe kann eine bäuerliche Familie schnell feststellen, ob und inwieweit sie bei den einzelnen Angebotsformen die nötigen Einstiegsvoraussetzungen erfüllt.
Wie steht es mit der Finanzierung?
Die Finanzierungsmöglichkeiten im Bereich der Sozialen Landwirtschaft sind sehr unterschiedlich. Je nach Angebotsform können die landwirtschaftlichen Betriebe zum Beispiel ein gewisses Entgelt erhalten. Der Regelfall ist, dass die öffentliche Hand dabei als Kostenträger auftritt. Dahinter verbergen sich meist das Land, die Bezirke, die Kommunen oder verschiedene Kassen und Versicherungen der Pflege-, Renten- oder Arbeitslosensparte.
Es gibt aber auch Angebote bei denen Landwirtinnen und Landwirte für die Arbeitsleistung bezahlen müssen oder die Arbeitsleistung gegen Betreuung, Kost und Logis erhalten. Darüber hinaus gibt es Angebote, insbesondere im Bereich des Seniorenwohnens und der Seniorenbetreuung, bei denen die Nutzerinnen und Nutzer ausschließlich als Selbstzahlerin oder Selbstzahler auftreten. Manchmal gibt es auch Mischformen bei der Finanzierung.
Wo gibt es Hilfe und Unterstützung?
Hilfe und Beratung rund um das Thema Soziale Landwirtschaft bieten bundesweit die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Soziale Landwirtschaft sowie das "Netzwerk alma". Auf Ebene der Bundesländer gibt es verschiedene Ansprech- und Kooperationspartner, unter anderem die Landwirtschaftsverwaltungen, Öko- und Berufsverbände sowie Landwirtschaftskammern.
Text: Jörg Planer