Gelb blühender Senf wird oft mit Raps verwechselt und gehört ebenfalls zur Familie der Kreuzblütler. Seit Jahrhunderten wird Senf als Gewürz- und Gemüsepflanze in Deutschland angebaut. Im Öko-Landbau wird er außerdem häufig als Zwischenfrucht eingesetzt, seltener auch in seiner Eigenschaft als Ölfrucht zur Körnergewinnung. Die Hauptanbaugebiete der Senfpflanze sind Russland, die Ukraine und Kanada. Genaue Produktionszahlen für Deutschland liegen nicht vor. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurden 2022 zur Körnergewinnung rund 11.000 Hektar Ölfrüchte wie Senf, Mohn und Ölrettich angebaut.
Standort
Böden mit einer optimalen Kalkversorgung (neutral bis alkalisch) und einer guten Wasserfüh-rung sind für den Senfanbau ideal. Außerdem benötigt die Pflanze für eine gute Entwicklung ein gemäßigtes Klima. Senf stellt recht hohe Anforderungen an eine gleichmäßige Wasserver-sorgung. Mäßig feuchte Bedingungen sind daher eine wichtige Grundlage für hohe Erträge. Grundsätzlich ist Senf allerdings anpassungsfähig.
Sorten
Man unterscheidet zwischen folgenden Senfsorten:
- Weißer Senf (lat. Sinapis alba, auch bekannt als Gelbsenf)
- Indischer Bauernsenf (lat. Brasika integrifolia)
- Schwarzer Senf (lat. Brasika nigra)
- Persischer Senf (lat. Eruka sativa) und
- Sarepta Senf (lat. Brasika juncea)
- Chinesischer Senf (lat. Brasika cernua)
Die Pflanze lässt sich außerdem in erucasäurefreie beziehungsweise erucasäurehaltige Sorten unterteilen. Erucasäure ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die nur in begrenzten Mengen verzehrt werden sollte.
Meist wird die Pflanze als Gründüngung genutzt und die meisten Sorten eignen sich daher weniger als Körnerfrucht. Der klassische deutsche Tafelsenf wird aus Gelbsenf gewonnen.
Fruchtfolge
Bei der Wahl der Vorfrucht sollten vorrangig die unkrautunterdrückenden beziehungsweise -regulierenden Eigenschaften berücksichtigt werden. Eine günstige Vorfrucht ist daher Getreide. Denn hier besteht die Möglichkeit zur effektiven Unkrautbekämpfung. Senf ist selbstfolgelabil, daher sollte eine Anbaupause von mindestens vier Jahren eingehalten werden. Andere Kreuzblütler wie Raps sollten in der Fruchtfolge vermieden werden. In Fruchtfolgen ohne Hackfrüchte und mit hohem Getreideanteil wirkt Senf als Vorfrucht ähnlich wie Raps positiv. Er hinterlässt eine gute Bodenstruktur. Oft wird Senf als abfrierende Zwischenfrucht vor Mais und Zuckerrüben angebaut. Es sind gegen Rübennematoden resistente Sorten vorhanden, die diese Schädlingspopulation im Boden biologisch in Schach halten. In Kartoffelfruchtfolgen sollte auf Senf wegen der Förderung der Eisenfleckigkeit verzichtet werden.
Saat
Die Aussaat für die Körnernutzung sollte im Optimalfall so früh wie möglich zwischen Ende März und Anfang April erfolgen. Sie sollte flach (bis maximal zwei Zentimeter) bei Reihenabständen von 15 bis 30 Zentimeter mit einer üblichen Drillmaschine erfolgen. Als Zwischenfrucht sollte Senf Mitte Juli bis Ende August gesät werden.