Die Saatbettvorbereitung muss sehr sorgfältig durchgeführt werden. Mohn benötigt ein feines, gut rückverfestigtes und ebenes Saatbett, dass eine gleichmäßig flache Saatgutablage ermöglicht. Mohn reagiert sehr empfindlich auf Bodenverdichtung und Verschlämmung.
Aussaattermin:
- Wintermohn: Mitte bis Ende September
- Sommermohn: Ende März – Mitte April
Als Langtagpflanze bestockt der Mohn im Kurztag. Daher werden für den Sommermohn oftmals frühe Saattermine ab Ende März empfohlen, damit der Mohn kräftige, stark verzweigte Einzelpflanzen entwickeln kann. Die Aussaat ist allerdings bis Mitte/Ende April möglich. Die gute Befahrbarkeit des Bodens für die Saatbettbereitung sollte dabei im Vordergrund stehen. Leichte Spätfröste verträgt der Mohn gut.
Der Wintermohn wird Mitte September gesät. Eine zeitigere Aussaat ist nicht zu empfehlen, da zu weit entwickelte Pflanzen durch Kälte und Schnee stärker geschädigt werden könnten.
Aussaatstärke: 0,8 bis 1 Kilogramm pro Hektar
Anzustrebende Bestandesdichten sind bei Wintermohn 60 bis 80 Pflanzen pro Quadratmeter und bei Sommermohn 80 bis 100 Pflanzen pro Quadratmeter. Das entspricht einer Aussaatstärke von 0,8 bis 1 Kilogramm pro Hektar. Bei höheren Bestandesdichten bilden sich oft zu schwache Einzelpflanzen aus.
Aussaattiefe: 0,5 bis 1,5 Zentimeter
Die Triebkraft der Mohnsamen ist gering, weshalb auf eine flache Ablage geachtet werden muss. Maßgeblich für die Saattiefe ist aber auch die Ablage an die wasserführende Schicht im Boden.
Gut geeignet für diese geringe Saatgutmenge und die exakte, flache Ablage sind Drillmaschinen für Feinsämereien oder Einzelkornsägeräte. Günstig sind nachlaufende Andruckrollen für eine gute Rückverfestigung der Saatreihe. Der Bodenschluss wird dadurch verbessert und ein rascher Feldaufgang ermöglicht.
Reihenabstand: 20 bis 50 Zentimeter
Da Mohn im ökologischen Anbau als Hackkultur geführt wird, sollte sich der Reihenabstand an der vorhandenen Hacktechnik orientieren. Günstig sind Reihenabstände von 30 bis 50 Zentimeter, die auch ein Anhäufeln der Pflanzen ermöglichen.
Unkrautregulierung
Mohn hat eine langsame Jugendentwicklung und reagiert deshalb sehr empfindlich auf Unkrautkonkurrenz. Im ökologischen Landbau müssen Mohnbestände deshalb gehackt werden, gegebenenfalls auch mehrmals.
Während in Wintermohn neben Klatschmohn und Kamille der Durchwuchs der Vorkultur die Bestandesetablierung gefährdet, ist es in Sommermohn vor allem der Weiße Gänsefuß, der zur Aussaat problematisch ist. Ein hoher Besatz an Weißem Gänsefuß ist außerdem zur Ernte ungünstig, weil er Feuchtigkeit ins Druschgut bringt und der kleine Samen des Gänsefußes sehr schlecht aus dem Erntegut gereinigt werden kann.
Mohn lässt sich in frühen Stadien nur mit Hohlschutzscheiben nah an der Reihe hacken, im späteren Verlauf ist das Hacken mit Winkelmesser, Scharhacken oder Häufelkörpern gut möglich. In der Reihe kann mit der Fingerhacke bis zum Schossen der Pflanzen gearbeitet werden. Vorsichtiges Striegeln ist vom (4 bis) 6-Blattstadium bis zum ersten Sichtbarwerden des Schosstriebs möglich.
Für Vorauflaufmaßnahmen (Blindstriegeln, Abflammen) sind meist keine ausreichenden Zeitfenster vorhanden. Bei günstigen Saatbedingungen und flacher Ablage kann der Mohn bereits nach sieben Tagen auflaufen.
Düngung
Mohn hat einen relativ hohen Nährstoffbedarf, aber ein geringes Nährstoffaneignungsvermögen.
Stickstoffdüngung (unter Berücksichtigung des Bodenvorrats): 80 Kilogramm Stickstoff pro Hektar gestaffelt – 2/3 zur Saat und 1/3 im 4- bis 6-Blattstadium bei Sommermohn. Bei Wintermohn sollte im Frühjahr zur Bestockungsphase im April ausreichend Stickstoff zur Verfügung stehen. Mit der Stickstoffversorgung sollte auch auf ausreichend pflanzenverfügbaren Schwefel geachtet werden.
Mohn weist einen hohen Borbedarf auf, bei Mangel ist eine Gabe von 100 Gramm Bor pro Hektar beispielsweise als Blattdüngung zu empfehlen. Besonders bei hohen pH-Werten kann es zu schlechter Verfügbarkeit von Bor kommen.
Pflanzenschutz
Von den pilzlichen Krankheitserregern ist vor allem der Falsche Mehltau erwähnenswert, der besonders bei Wintermohn auftritt, bei Beständen mit hoher Stickstoffversorgung. Schadinsekten sind vor allem Blattläuse, wie die Schwarze Bohnenlaus, die quasi den Mohnanbau begleiten. Im ökologischen Anbau stehen keine Regulierungsmaßnahmen zur Verfügung.