Aus diesen Grund werden im Weinbau Jahr für Jahr große Mengen an chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln eingesetzt. Auch im Öko-Weinbau sind regelmäßige Pflanzenschutzmaßnahmen erforderlich. Meist werden dafür Kupferpräparate verwendet. Das Problem mit Kupfer ist, dass es sich im Boden anreichern und dort Mikroorganismen schädigen kann.
Zwar konnten die verwendeten Kupfermengen in den letzten Jahren vielerorts deutlich reduziert werden. Dennoch bleibt Kupfer für Bio-Winzerinnen und -Winzer nach wie vor ein unverzichtbares Mittel.
Eine vielversprechende Lösung für dieses Dilemma sind Pilzwiderstandsfähige Rebsorten – kurz PIWI genannt.
Was sind PIWI-Reben?
Durch Kreuzungen europäischer Edelreben (Vitis vinifera) mit pilzwiderstandsfähigen Wildreben hat man Sorten züchten können, die mit deutlich weniger Pflanzenschutz auskommen, gleichzeitig aber in gewünschter Weise Ertrag und Qualität liefern.
PIWIs zeichnen sich vor allem durch eine hohe Widerstandskraft gegenüber den im Weinbau bedeutenden Pilzkrankheiten Echter und Falscher Mehltau aus. Außerdem ist ihre Anfälligkeit für Grauschimmel häufig deutlich geringer.
Meist müssen auch PIWI-Reben gespritzt werden, allerdings deutlich weniger: Verschiedene Studien belegen, dass bei PIWI-Reben der Behandlungsaufwand um bis zu 75 Prozent niedriger liegt als der von klassischen Rebsorten. Wie oft tatsächlich gespritzt werden muss, hängt aber auch bei PIWI-Reben letztlich von der Witterung, vom Standort und von der Sorte ab.