Johannisbeer- und Stachelbeertriebläuse finden sich ab dem Knospenschwellen an Blütenknospen, jungen Trieben und Blattunterseite. Johannisbeertriebläuse werden etwa zwei Millimeter lang und sind von dunkel blau- bis schwarzgrüner Farbe mit hellen Hinterleibsröhrchen und Beinen. Der Körper ist mit einer leichten Wachsschicht bestäubt. Die Stachelbeertrieblaus ist von etwas hellerer Körperfarbe mit weniger Wachspuder und dunklen Enden ihrer Beine und Fühler. Beide Arten treten sowohl an Stachel- als auch an Johannisbeeren auf, sie können auch gemeinsam auftreten und sich miteinander kreuzen. Im Juni finden sich auch die schwarzen geflügelten Formen beider Arten.
Im Frühjahr werden Triebspitzen befallen, Blattstiele krümmen sich nach unten ein und es entstehen chrakteristische feste Blattnester. Bei starkem Befall folgen Triebstauchungen und Verdrehungen. Die Frucht- und Blattverschmutzungen können im weiteren Befallsverlauf zur Ansiedlung von Rußtaupilzen führen.
Schadwirkung
Die Triebläuse können wirtschaftliche Schäden an Johannis- und Stachelbeeren durch Triebstauchungen und Fruchtverschmutzungen verursachen. Sie gelten zudem als Überträger der Adernbänderung (Gooseberry vein-banding).
Ähnliche Schädlinge
Mehrere andere Blattlausarten treten an Johannis- und Stachelbeeren auf, unter anderem die Schwarze Bohnenlaus und die Kartoffelblattlaus. Die Johannisbeerblasenlaus ist durch die Bildung der verfärbten Aufwölbungen an Blättern und ihre helle Körperfarbe deutlich von den Triebläusen zu unterschieden.
Biologie
Die Johannisbeertrieblaus lebt permanent auf insbesondere Schwarzen Johannisbeeren, ohne den Wirt zu wechseln. Die Stachelbeertrieblaus ist im Gegensatz dazu wirtswechselnd und besiedelt im Sommer wild wachsende Weidenröschen und Nachtkerzen.
Im Frühjahr schlüpfen aus den Eiern Stammmütter, die zunächst an Blütenknospen saugen. Sie vermehren sich ungeschlechtlich und besiedeln Triebspitzen, später auch die Blattunterseiten. Im Juni bilden sich geflügelte Formen aus, die sich auf andere Johannisbeersträucher oder krautige Sommerwirte der näheren Umgebung ausbreiten. Sie produzieren wiederum flügellose nachkommen die sich weiter vermehren. Im Herbst entstehen Männchen und Weibchen und befruchtete Eier werden an die Triebe abgelegt. Die Blattläuse werden von Larven von Gallmücken, Schwebfliegen und Marienkfern gefressen und durch einzelne spezialisierte Schlupfwespenarten parasitiert.
Befallsfeststellung
Im Winter:
Bestandkontrolle der 2-jährigen und älteren Ruten auf Eier
bei 10 Probestellen jeweils 20 Stücke von 10 cm
Schadschwelle: 25 Blattlauseier je Meter Rute
Während des Austriebs bis Juli:
10 Probestellen und je 10 Büschel und Triebspitzen von 20 cm Länge
Schadschwelle: Befall 10 % der Ruten
Vorbeugende Maßnahmen
zurückhaltender Einsatz stickstoffreicher Dünger
Nützlingsförderung
stark befallene Äste entfernen
Direkte Bekämpfung
Pflanzenschutzmittel auf Basis von Kali-Seife zur Spritzung bis zum Öffnen der Blüten
Im Anbau von Beerenobst unter Glas ist der Einsatz von Schlupfwespen der Gattung Aphidius gegen Johannisbeertriebläuse möglich
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