Käfer und Larven treten häufig in Getreidevorräten schädigend auf, sowohl als primärer Schädling als auch in Folge des Befalls mit anderen Insekten. Sie befallen zunächst hauptsächlich den Keimling und fressen an beschädigten Körnern, befallen aber auch in Verarbeitungsorten Mehl und andere Getreideprodukte sowie Trockenfrüchte, Nüsse und Ölfrüchte. Befallsherde sind an Festlagerungen erkennbar, wenn man beim Laufen über das Getreide nicht einsinkt (normal wären circa 15 Zentimeter tief). Leistenkopfplattkäfer halten sich meist in mehr als 50 Zentimeter Tiefe auf. Der Befall kann auch durch Becher- und Klebefallen überwacht werden.
Bleibt die zügige Bekämpfung nach einem Massenbefall mit Leistenkopfplattkäfern aus, kommt es zu starken Verklumpungen von mehreren Meter Durchmesser und das Getreide kann nicht mehr gefördert werden. Die Verklumpungen müssen mühsam, manchmal sogar unter Einsatz von Presslufthämmern, ausgegraben werden. Die bevorzugte Beschädigung des Keimlings vermindert die Mehlqualität und die Keimfähigkeit.
Biologie und Lebensraum
Die Weibchen legen 100 bis 400 Eier einzeln in die Vorräte. Die weiße Puppe bildet sich nach mehrfacher Häutung der Larve in einem Kokon, der häufig in der Nähe des Keimlings eines Getreidekorns gesponnen wird. Die Gesamtentwicklung vom Ei bis zum Käfer dauert im Sommer drei bis fünf Wochen und verlängert sich bei niedrigen Temperaturen bis auf zwölf Wochen. Die ausgewachsenen Käfer leben mehrere Jahre. Bei Massenbefall bewirken die erhöhten Getreidetemperaturen eine Verkürzung der Entwicklungsdauer und die Population steigt explosionsartig an. Wegen dieser schnellen Generationsfolge sind die Plattkäfer in der Getreidelagerei gefürchtet.
Leistenkopfplattkäfer sind kältehart, weisen aber bei niedriger Luftfeuchtigkeit unter 50 Prozent eine hohe Sterblichkeitsrate auf. Sie überleben den Winter auch unter Baumrinden im Freiland. Sie treten häufig in der Lagerung, seltener in der Verarbeitung auf.