Hofgut Pulsitz

Hofgut Pulsitz: Mit Tradition in die Zukunft

Eine fast 100-jährige Geschichte, Enteignung, ein denkmalgeschütztes Herrenhaus – das Hofgut Pulsitz hat eine bewegte Vergangenheit. Seit 1992 blickt das Betriebsleiterpaar Sabine Reichardt und Jörg Matthes aber lieber in die Zukunft.

Aus der Rinderanlage der Fünfzigerjahre wurde ein artgerechter Kuhstall. Im einstigen Sozialgebäude sind nun Melkstand und Käserei untergebracht, der ehemalige Stall dient jetzt als Hofladen. So ressourcenschonend der Umgang mit dem Raumangebot, so nachhaltig wirtschaftet das Hofgut Pulsitz.

„Eine vielgliedrige Fruchtfolge mit Getreide, Feldfutter und Mischkulturen erhöht die Diversität“, erklärt Sabine Reichardt. „Außerdem legen wir in den Nacherntezeiten bis zur Aussaat der folgenden Hauptkulturen Wert auf einen intensiven Zwischenfruchtanbau.“ Seit Kurzem vermehrt der Betrieb zudem Saatgut von Sonderkulturen, wie z.B. Phacelia, Rotklee und Weidelgras. Kombiniert mit der Neupflanzung von Hecken und Obstbäumen erreicht der Hof ein nahezu lückenloses Angebot für Insekten, Vögel und andere Kleinlebewesen.


Im Einklang mit der Natur

Eine große Vielfalt bietet auch der Stall. 60 schwarzbunte Milchkühe mit ihrer Nachzucht, 60 Hühner und acht Schweine leben im Einklang miteinander und mit der Natur. Die neugeborenen Kälber bleiben vier Monate bei ihren Müttern und dürfen Milch nach Bedarf saugen. Für alle Tiere geht’s in den Sommermonaten auf die Weide. Die Schweine verwerten die Molke aus der Käserei.

Dort wird seit 2003 die hofeigene Milch handwerklich verarbeitet, teilweise entrahmt und schonend pasteurisiert. Durch die Handarbeit bleiben die sensiblen natürlichen Inhaltsstoffe weitestgehend erhalten. Die Milchprodukte sind wichtiger Bestandteil im eigenen Hofladen, der größere Teil geht jedoch jede Woche frisch an verschiedene Bio-Läden in der Region.

„Eine vielgliedrige Fruchtfolge mit Getreide, Feldfutter und Mischkulturen erhöht die Diversität.“

Brot und (Theater-)Spiele

Der Hofladen bietet außerdem Gemüse wie Möhren, Kartoffeln, Zwiebeln, Kürbis und Rote Bete sowie Eier und Fleisch aus eigener Herstellung, ergänzt durch ein ausgewähltes Naturkostsortiment. Eine optimale Vermarktung an Mühlen, Bäcker und Flockenhersteller ermöglicht darüber hinaus die Mitgliedschaft in der Erzeugergemeinschaft ÖBS. 

Auch in anderer Hinsicht öffnet sich der Hof nach außen: Seit 2011 bietet er der freien Theatergruppe theaterimkerei SanneWeber eine Bühne.

Betriebsinfos


Mehr Infos zum Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau:


Letzte Aktualisierung 29.11.2022

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