Der Maisanbau hatte lange Zeit nur geringe Bedeutung im Ökolandbau. Erst mit zunehmender Anzahl an ökologischen Futterbaubetrieben ab Mitte der 90er Jahre nahm auch der Maisanbau immer mehr zu. Anfangs jedoch überwiegend als Silomais, Körnermais hatte nur sehr wenig Bedeutung. Dieses Bild hat sich mit den Jahren jedoch geändert. Mit steigender Anzahl an ökologischen Geflügelbetrieben hat auch die Nachfrage nach Körnermais in den letzten Jahren sukzessive zugenommen. 2019 lag die Anbaufläche für Körnermais bei 22.000 Hektar, die für Silomais bei 32.500 Hektar. Damit gehört der Mais im deutschen Ökolandbau allerdings noch nicht zu den großen Kulturen, wie Weizen oder Roggen.
Standort
Mais stellt aufgrund seiner Herkunft hohe Anforderungen an die Wärme, um optimal gedeihen zu können. Dies ist gerade im Ökolandbau - wo Regulative nur begrenzt zur Verfügung stehen - von Anfang an zu beachten. Leichte, humose Böden, die sich schnell erwärmen, sind deshalb im Vorteil, ebenso nach Süden geneigte Flächen. Neben den Wachstumsbedingungen für den Mais selbst ist eine schnelle Abtrocknung und Erwärmung des Standortes wichtig, um zur richtigen Zeit striegeln und hacken zu können.
Schwere, vor allem staunasse Böden, insbesondere wenn sie nach Norden ausgerichtet sind, sind dagegen kritisch und nur in sehr günstigen Jahren mit Erfolg zu nutzen. Hanglagen sind wegen der Erosionsgefahr problematisch, selbst wenn diese im ökologischen Landbau generell niedriger einzustufen ist.
Fruchtfolge
Wegen des hohen Nährstoffanspruchs und der ausgeprägten Sensibilität gegenüber Unkrautkonkurrenz ist die Anbauposition für Mais in der Fruchtfolge besonders wichtig. Im Idealfall steht Mais nach Kleegras. Bei guten Böden mit geringem Unkrautdruck ist eine gelungene Leguminosen-Zwischenfrucht (zum Beispiel Erbs-Wick-Gemenge) nach Getreide ausreichend. Der Abstand zum Unkraut unterdrückenden Kleegras sollte aber nicht zu groß sein. Schwierig wird es, eine passende Kultur für nach dem Mais zu finden. Für Roggen und Wintertriticale ist es nach der Maisernte zu spät. Gute Erfahrungen wurden mit Körnerleguminosen gemacht.
Düngung
Mit seiner langen Vegetationszeit nützt Mais die stetige Nährstoffanlieferung aus organischen Düngern gut aus. Stallmist oder Gründüngung sollten besonders auf schweren Böden schon im Herbst eingearbeitet werden. Da Mais erst spät ausgesät wird, können auch im Frühjahr größere Mengen organischer Dünger ausgebracht werden.
Mit Schleppschlauch-Verteiltechnik und geeigneter Bereifung kann noch einmal vor Reihenschluss, insbesondere bei schwächer versorgten Böden bzw. Beständen, mit Gülle (zehn bis 15 Kubikmeter pro Hektar) gedüngt werden. Eine gute Befahrbarkeit ist allerdings unbedingte Voraussetzung, da sich ansonsten entstehende Strukturschäden negativer auswirken als die zugeführten Nährstoffe Vorteile bringen. Bei gutem Strukturzustand des Bodens ist allerdings die zweite Güllegabe meist nicht erforderlich.
Bodenbearbeitung
Die beiden Aspekte, auf die der Mais besonders anspruchsvoll reagiert, weisen den Weg in der Bodenbearbeitung. Sowohl bezüglich der Erwärmung und nachfolgender Mineralisierung als auch hinsichtlich der Unkrautunterdrückung ist der Pflug ackerbaulich in der Regel das Maß aller Dinge und deswegen gerade zum Mais hin angebracht.